Challenges

Challenge-Überblick zur Jahreshälfte

Schon wieder ist die Hälfte des Jahres vorbei und das ist ein guter Zeitpunkt, um einmal meinen Stand der Dinge bei den Challenges zu betrachten:
Wenn man bedenkt, dass diese Challenge bereits im August des vergangenen Jahres begonnen hat, habe ich dafür wirklich schändlich wenig gelesen. Zu Beginn war ich Feuer und Flamme und hatte Lust, alle möglichen geliebten Kinderbücher wieder einmal zu lesen. Letztendich wurden es dann nur Aufregung im Ponyclub und Ahornstraße 5.
Bei Das Wetter vor 15 Jahren bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob es überhaupt zur Challenge passt (eher handelt es sich um einen „normalen“ Reread). Dabei ist es gar nicht so, dass ich keine Lust auf meine alten Bücher hätte, aber ich habe sie alle nicht in Wien, sondern bei meiner Familie. Wann immer ich also in Wien gern zu einem meiner alten Kinderbücher greifen würde, habe ich keine Gelegenheit dazu. Und wenn ich dann bei meiner Familie war (ohnehin immer nur kurz und selten in den letzten Monaten), war ich gerade mitten in einem anderen Buch. Vielleicht sollte ich mal einen Schwung meiner Kinderbücher nach Wien mitnehmen, aber dafür fehlt mir hier schlichtweg der Platz.
Es wäre schön, wenn ich in den nächsten Monaten trotzdem noch zu dem einen oder anderen Buch finden würde. Denn kaum schreibe ich hier über die Challenge, juckt es mich schon wieder in den Fingern …
Auch bei meiner eigenen Challenge hinke ich ein wenig hinterher. Irgendwie hat mich Die Liebe in den Zeiten der Cholera ausgebremst. Diesen Roman fand ich stellenweise so zäh, dass ich danach wirklich länger keine Lust auf anspruchsvollere Bücher hatte. Erst mit Lessings Afrikanischer Tragödie konnte ich diese Krise wieder überwinden, aber kaum wieder in Fahrt gekommen, machten mir meine Dienste einen Strich durch die Rechnung.
Das Problem ist, dass ich mich manchmal sehr überwinden muss, um zu einem Nobelpreisträger zu greifen. Manchmal bin ich so furchtbar bequem und mag nur leichte Lektüre lesen, wenn ich endlich frei habe. Dabei kann ich nicht einmal behaupten, dass mir diese leichtere Lektüre durchwegs besser gefallen würde. Ganz im Gegenteil – ich bin meistens sehr angetan von anspruchsvollerer Literatur, wenn ich erst einmal damit begonnen habe. Ich muss eben nur den inneren Schweinehund überwinden – und dafür ist die Challenge ein sehr guter Ansporn. 
Mittlerweile bin ich mit den Büchern auch endlich bei der Halbzeit (wobei ich Dunkles Indien noch nicht rezensiert habe) und hoffe, dass ich die Challenge noch schaffe. Zumindest mein aktuelles Buch Jenseits von Eden gefällt mir sehr gut. Da frage ich mich wirklich, weshalb ich diesen Roman, der bei meiner Mutter im Bücherregal stand, nicht früher schon längst gelesen habe.
Wie geschmiert läuft es hingegen mit den Sachbüchern, was mich selbst am meisten erstaunt. In den letzten Jahren habe ich so gut wie nie in der Freizeit Sachbücher gelesen, da mir meine Unilektüre eigentlich gereicht hat. Aber nun habe ich in diesem Jahr schon 7 Sachbücher gelesen (wovon ich allerdings eines nicht rezensiert habe; daher scheint es bei meiner Challengeübersicht nicht auf) und habe bei fast allen die Lektüre sehr genossen. Ich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass ich ab und zu in kleinen Leseflauten besser mit einem Sachbuch klarkomme als mit einem Roman – warum auch immer.
Ich bin daher wirklich froh über diese Challenge, die mir sozusagen für ein ganz neues Genre die Augen geöffnet hat. Und die Liste an Sachbüchern, die ich nun gern noch lesen würde, reicht auch gleich locker noch für das nächste Jahr …
 
Eher nebenbei läuft das Lese-Bingo, bei dem ich immer wieder mal eine Kategorie ankreuzen kann, ohne dafür gesondert ein Buch ausgewählt zu haben. Dadurch war es für mich bisher keine „richtige“ Challenge.
Anders ist es nun mit einigen der noch verbleibenden Kategorien. „A book published this year“, „A book written by someone under thirty“ oder „A book based on a true story“ werde ich wohl doch bewusst aussuchen müssen. Und auch „a forgotten classic“ bereitet mir noch ein wenig Kopfzerbrechen, da ich nicht recht weiß, wie ich definieren soll, wann denn ein Klassiker „vergessen“ ist. Ich glaube, hier bricht mir mein Studium ein wenig das Genick, da ich bei der Recherche schon auf eine ganze Reihe von angeblich vergessenen Klassikern gestoßen bin, die mir einfach vom Studium zu präsent sind, als dass ich sie für mich als solche bezeichnen könnte. Eventuell habe ich aber nun mit Klabund den passenden Autor für mich gefunden.
Trotz dieser Problemkategorien (nicht zu vergessen auch „a book that scares you“) denke ich aber doch, dass ich am Ende des Jahres BINGO rufen kann.
Alles in allem sieht es also mit meinen Challenges nicht so schlecht aus. Es laufen nicht alle gleich gut, aber hoffnungslos ist die Lage bei keiner. Ich bin also zuversichtlich, dass ich die Challenges alle noch zu einem guten Ende bringen werde.

11 thoughts on “Challenge-Überblick zur Jahreshälfte

  1. Da ich ja einen Großteil meiner Bücher immer noch in Kartons aufbewahre, greife ich bei Re-Reads häufiger auf die Bibliothek zurück. Gerade im Kinder- und Jugendbuchbereich sind doch die meisten Bibliotheken ganz gut bestückt, vielleicht hilft dir das bei der "Zurück in die Vergangenheit"-Challenge weiter. 🙂

    Ich freu mich sehr, dass dich die Sachbuch-Challenge zu der Erkenntnis gebracht hat, dass du eigentlich ganz gern nebenbei Sachbücher liest (solange sie nicht zum Studium gehören :D). Mir geht es da ein bisschen wie dir mit den Nobelpreisträgern – ich mag Sachbücher, aber es kostet mich immer etwas Überwindung damit richtig anzufangen. 😉

    Ich finde, du bist bei den Challenges wirklich gut dabei – hoffentlich hast du den Rest des Jahres weiterhin viel Freude damit. 🙂

    1. Bei mir handelt es sich leider großteils um ziemlich alte (und auch gar nicht so bekannte) Kinderbücher, die noch von meiner Mutter und meiner ältesten Schwester da sind und die meisten von denen gibts nicht in den Bibliotheken.
      Am Anfang haben mich die Sachbücher sehr viel Überwindung gekostet, aber inzwischen greif ich schon ganz unbefangen danach. 🙂

    2. Ah, ja, bei denen hätte ich auch Schwierigkeiten welche in der Bibliothek zu finden – wobei ich zugeben muss, dass ich die alten Kinderbücher meiner Mutter jetzt auch nicht so sehr zu den meinen alten Schätzchen zählen würde. Dann musst du doch hier und da mal zwei oder drei Bücher von deiner Familie mitbringen. 🙂

  2. Oh. Die Liebe in der Zeiten der Cholera wollte ich damals unbedingt lesen, weil ich den Trailer zum Film so toll fand. Ich habe das Buch zwar beendet – war das mühsam – , indem ich zwischendurch grosse Seiten-Sprünge gemach habe. Der Film war dann auch nicht so toll und ich mag den Schauspieler nicht mehr ansehen, obwohl er ja nichts dafür kann, dass er diese Hauptrolle gespielt hat. Seither hab ich fast ein bisschen Angst davor "Hundert Jahre Einsamkeit" zu lesen. Nicht wegen dem Schauspieler, sondern weils der gleiche Autor ist. 😉

    Schön, dass es ansonsten so gut läuft mit deinen Challenges. Ich mach bei einigen auch mit, aber nur für mich, da ich keinen Blog habe. So bin ich immer noch an der 100Bücher-Liste dran. Durch Winterkatze lese ich endlich mal wieder Sachbücher und es macht Spass. Nur an deine habe ich mich noch nicht getraut, die Nobelpreisträger machen mir noch ein bisschen Angst. Aber ich weiss, dass ich mich früher oder später auch mit diesen Bücher auseinandersetzen werde.

    Liebe Grüsse

    1. Jaaaa, solche Seitensprünge hätte ich wohl auch machen sollen. Ich fand das Buch auch wirklich mühsam zu lesen und habe dementsprechend auch keine Lust mehr auf die Verfilmung.

      Schade, dass du keinen Blog hast; mich würde ja mal interessieren, was du schon von der 100Bücher-Liste gelesen hast und auch welche Sachbücher.

    2. Oh, da liest noch jemand Sachbücher – und es macht Spaß! Das finde ich cool! Und ich schließe mich Neyasha an: Schade, dass du keinen Blog hast, da wäre ich auch neugierig. 🙂

  3. Ihr seid lieb. ^_^.
    Zugegeben, ich hatte mal einen Blog… für etwa ein halbes Jahr… dann hab ich nichts mehr geschrieben. Jetzt hätte ich wieder voll die Lust dazu, aber ich weiss ganz genau, dass ich es wieder schleifen lassen würde, von dem her…. ich überlegs mir 😉

  4. Ich freue mich so, dass du meine Challenge erwähnst. Ich muss ja gestehen, dass ich da auch ziemlich dran gescheitert bin, da ich zwar einige alte Bücher gelesen habe, aber so überhaupt nichts rezensiert habe. Deswegen werde ich sie wohl einfach um ein Jahr verlängern 🙂

    1. Ich wünschte nur, ich hätte die Challenge mit einem positiveren Zwischenstand erwähnen können. 😉
      Hattest du denn wenigstens wieder Freude an deinen alten Büchern? Denn das ist ja doch das wichtigste daran. Und vielleicht kommst du ja noch dazu, die eine oder andere Rezension nachzuholen.

  5. Größtenteils fand ich sie immer noch sehr schön 🙂 Steh bloß mit den Rezensieren irgendwie auf Kriegsfuß. Habe beschlossen, da jetzt demnächst einen Cut zu machen und zu versuchen dann alle neu gelesenen Bücher zu rezensieren. 50 Rezensionen nachzuholen wäre sehr ambitioniert 😀

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