Buchstabengeplauder

Buchstabengeplauder #37

Die letzten Tage hatte ich einen sehr schönen – und lesereichen – Kurzurlaub. Am Donnerstag bin ich mit meiner Mutter (die im Zug etwa auf halber Strecke zu mir gestoßen ist) nach München gefahren, wo ich zwei Internetfreunde getroffen habe, die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen habe. Am späten Nachmittag haben uns dann meine Taufpatin und deren Mann in München abgeholt und wir haben einen sehr gemütlichen Abend mit Grillen bei ihnen verbracht. Am nächsten Tag gings leider schon wieder zurück, aber wir haben noch einmal Station in München gemacht, wo wir im Deutschen Museum waren. Das war nun schon mein dritter Besuch dort und noch immer habe ich nicht alles gesehen …

Am Samstag hatte ich dann die ganz seltene Situation, dass ich bei meiner Familie war, ohne bereits tausend Termine oder Feiern geplant zu haben. Ich bin dann fast den ganzen Tag lesend im Garten gelegen, was herrlich war. Ich dachte schon, dass ich für so etwas gar nicht mehr die Ruhe aufbringen könnte, aber mit dem richtigen Buch und ohne eine lange To-Do-Liste im Kopf hat das doch geklappt. 
Gestern habe ich dann noch eine Freundin besucht, die gerade in Salzburg ist, und wir sind gemeinsam nach Hallein gefahren, wo wir im Salzbergwerk und im Keltendorf waren und dann einen schönen Wanderweg zurück zum Bahnhof genommen haben. Bei der Fahrt von Salzburg zurück nach Wien habe ich dann das Buch ausgelesen. Es handelte sich übrigens um Rabenzeit von Astrid Vollenbruch, zu dem ich bald noch etwas schreiben werde, da es mit diesem Buch für mich eine ganz besondere Bewandtnis hat. 
Keltendorf und Kirche am Dürrnberg
Hallein – Blick über die Salzach auf das Tennengebirge
Es waren ein paar wirklich tolle Tage, mit denen ich übrigens auch einen meiner Sommerwünsche erfüllt habe. Der einzige Wermutstropfen war nicht (wie ursprünglich befürchtet) ein Gespräch über meine abgebrochene Doktorarbeit, sondern eine unschöne, wenn auch kurze Flüchtlings-Diskussion. Es ist wirklich erschreckend, wieviele Menschen aus der eigenen Umgebung und Verwandtschaft da äußerst engstirnige Ansichten haben – aber dazu werde ich in den nächsten Tagen noch einen eigenen Beitrag schreiben.
Als ich zurück nach Wien gekommen bin, dachte ich schon, ich hätte nun erfolgreich einen Teil meiner Pflanzen umgebracht. Ich habe sie vor meiner Abreise noch intensiv gegossen und den Wasserflaschen-Trick angewendet, der im Juni schon mal prima funktioniert hat, aber damals hatte es halt nicht jeden Tag 35 Grad … 
Als ich gestern Abend bei der Ankunft mit bösen Vorahnungen auf den Balkon gegangen bin, habe ich also vor allem die Erdbeeren und den Mangold am Balkongeländer in erbärmlichen Zustand vorgefunden. Der vor einer Weile neu ausgesäte Pflücksalat, den ich extra in den Schatten gestellt hatte (fragt mich nicht, warum ich das nicht mit den anderen Pflanzen auch gemacht habe), ist dagegen gewachsen wie verrückt und dem Mangold auf dem Fensterbrett gings auch gut. 
Aber nach mehrmaligem, ausgiebigem Gießen haben sich tatsächlich alle Pflanzen wieder erholt und die Erdbeeren tragen sogar wieder neue Früchte. Dabei hätte ich beim Mangold schon nicht mehr zu hoffen gewagt, da er wirklich den Eindruck erweckt hat mausetot zu sein. Umso erfreulicher, dass er nun wieder aussieht wie das blühende Leben (ich habe ihn aber immerhin heute in den Schatten gestellt, damit er nicht gleich wieder in der Sonne braten muss).
Eine gute Gelegenheit also, euch mal wieder ein paar Fotos zu zeigen:

Basilikum
der totgeglaubte Mangold (inzwischen schaut er noch fitter aus)
Steinkraut und Pelargonien lassen sich weder von energischem Rückschnitt
noch von Hitze im Wachstum beirren
Pflücksalat – auch nach 3 Tagen ohne Gießen putzmunter
Außerdem gibt es noch zwei buchige Neuzugänge – das eine ist The Rithmatist, das ich bei Elena gewonnen habe. Ich probiere es also noch einmal mit Brandon Sanderson und hoffe, dass mir dieser Roman gefällt. Zumindest optisch ist das Buch schon mal vielversprechend – mit kleinen Skizzen und schematischen Zeichnungen:

Das zweite ist ein spätes Geburtstagsgeschenk und ein Buch, das ideal für Blogger und Listenfans ist. Es nennt sich Literary Listography und enthält eine ganze Reihe von Listen zum Ausfüllen – angefangen von „Books that made me cry“ über „Books I couldn’t finish“ bis hin zu „Memorable characters who died right before my eyes“. Ich freue mich schon darauf, alle diese Listen auszufüllen und werde vielleicht auch ab und zu mal eine hier posten. Danke, Victoria, damit hast du echt meinen Nerv getroffen!

Bevor mich nun geballt alle Dienste, die ich in den letzten Tagen weggetauscht habe, überfallen, habe ich morgen noch einen freien Tag, den Lyne und ich zum Lesen nutzen wollen, wie ich hier schon angekündigt habe. Falls sich noch jemand anschließen will (ich weiß, Dienstag ist ungeeignet für alle mit „normalen“ Arbeitszeiten), könnt ihr euch gern noch in den Kommentaren melden.

13 thoughts on “Buchstabengeplauder #37

  1. Hey,

    ach wie schön, dass der Buch bei deiner Patentante geklappt hat. Das hattest du doch auf deiner Sommer Liste stehen, oder? Sieht nach einer tollen Zeit aus.
    Ich hoffe sehr, dass Sanderson dir diesmal gefällt 😀

    Viele liebe Grüße
    Nanni

    1. Ja, genau, das war auf meiner Sommerliste. Und dass ich das hier verkündet habe, hat mich wirklich angespornt, dieses Jahr endlich Nägel mit Köpfen zu machen. 🙂

  2. Huhu! Oh, "Literary Listography" klingt ja toll, das muss ich mir gleich mal genauer anschauen. Ich mag sowas ja auch, so Listen ausfüllen 🙂
    Letzte Woche hatte ich noch überlegt, ob ich bei eurem Lesetag mitmache, Lust hätte ich schon. Aber ich muss heute leider noch einige Sachen erledigen, arbeitsmäßig, deswegen würde sich das nicht wirklich lohnen, das als "Lesetag" zu deklarieren. Ich hoffe dennoch, ich komme heute nachmittag ein bisschen zum Lesen. Euch jedenfalls viel Spaß!

    1. Danke! Ich drück die Daumen, dass du am Nachmittag ein wenig Zeit zum gemütlichen Lesen findest.
      Das Buch ist auf jeden Fall eine Bereicherung für alle Listenfans. 🙂

  3. Du hast deine freien Tage wirklich gut gefüllt und trotzdem mit Erholung und Buch genossen – sehr schön! Und toll, dass die Pflanzen deine Abwesenheit so gut überstanden haben. Ich bin mir sicher, du hast noch eine ganze Weile was von den Leckerein von deinem Balkon. 🙂 Ich hoffe, deine kommenden Dienste werden nicht zu stressig!

    1. Ja, es war eine tolle Mischung aus gemütlicher Entspannung und viel unterwegs sein. Dass die Pflanzen das überlebt haben, erstaunt mich noch immer. Aber gut zu wissen – und wenn ich sie nochmal bei einer solchen Hitze für ein paar Tage alleine lasse, bin ich schlau genug und stell mehr Kästen in den Schatten.

  4. Ich freue mich auch sehr, dass deine abgebrochene Doktorarbeit nicht zu einem doofen Thema geworden ist. Die Flüchtlingsthematik finde ich aber auch ziemlich erschreckend gerade und wenn dann auch noch im eigenen Umfeld verquere Ansichten herrschen, …. Unglaublich!

    Schön, dass sich deine Balkonpflanzen erholt haben, das sieht wirklich alles toll grün bei dir aus. Soweit sind meine Pflänzchen noch nicht.

    Ich bin gespannt, was du zu "Der Rithmatist" sagst. Ich persönlich mochte es ja, wie du schon gesehen hast, aber "Steelheart" hat mir noch besser gefallen.

    Liebste Grüße, Tine

    1. Ja, unglaublich und es führt auch leider dazu, dass ich schon jedes Mal innerlich zusammenzucke, wenn das Thema aufkommt, weil ich wieder fremdenfeindliche Wortmeldungen befürchte.

      Ich bin auch froh, dass meine Pflanzen das überstanden haben. Derzeit kann ich nochmal einige Erdbeeren naschen und Mangold sowie Pflücksalat ernte ich sowieso laufend. Ich hoffe, dass deine Pflänzchen auch gut wachsen!

    1. Doch doch, natürlich hats mir gefallen! Steht auch seit Monaten in meinem Kalender als to-do … %-)
      Irgendwie ist mir im Herbst erst mal der Beginn der Ausbildung bei so ziemlich allem in die Quere gekommen und dann ist immer mehr Zeit vergangen und ich war mir auf einmal nicht mehr sicher, was nun eigentlich in der Ursprungsversion geschehen ist und was in der veröffentlichten Version – im Kopf purzelt mir das gerade durcheinander. Dann dachte ich, dass ich vielleicht auf den nächsten Teil warte, um dann davor nochmal den ersten zu lesen und mein Gedächtnis aufzufrischen.

      Wie auch immer … weder habe ich darauf vergessen noch liegt die Stille daran, dass es mir nicht gefallen hätte. Im Gegenteil: Ich mag Rabenzeit so sehr, dass ich das Gefühl habe, ich müsste auch etwas besonderes dazu schreiben und bräuchte also auch extra Zeit und Ruhe dafür – woran es mir derzeit mit Ausbildung, Job und Praktikum etwas mangelt.
      Aber es kommt noch was!

  5. Ok, das beruhigt mich dann doch. 🙂 Aber mit Teil 2 dauerts noch, den kriege ich gerade nicht in den Griff… Auf jeden fall wünsche ich dir viel Durchhaltevermögen für deine Ausbildung! (was isses denn? Ich kriege ja gar nichts mehr mit… *schäm*) Liebe Grüße Astrid

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