Lesegeplauder

Literaturnobelpreis 2015 für Swetlana Alexijewitsch

Der Literaturnobelpreis 2015 geht an die weißrussische Schriftstellerin und Journalistin Swetlana Alexijewitsch, die in den letzten Wochen bereits in aller Munde war, da sie bei den Wettbüros ganz vorne lag.
Mir selbst ist sie erst aus den Diskussionen um die mögliche diesjährige Preisträgerin ein Begriff – wobei ich in den letzten Jahren ohnehin nur selten die Preisträger kannte. Ich finde es aber auch schön, wenn eher unbekannte Literaten auf diese Weise in den Fokus rücken. Etwas skeptisch macht es mich allenfalls, wenn die Entscheidung der Schwedischen Akademie recht politisch motiviert wirkt, da bei so einem Preis doch eindeutig die literarische Leistung im Vordergrund stehen sollte.
Allerdings kann ich nicht im geringsten beurteilen, wie weit eine solche politische Motivation nun dieses Jahr der Fall sein könnte, da ich noch nichts von Swetlana Alexijewitsch gelesen habe. Ich werde auf jeden Fall bald eins ihrer Bücher lesen, wobei ich mir noch nicht sicher bin, welches. Interessant klingen alle.
Wer ist aber nun Swetlana Alexijewitsch? Sie wurde 1948 im heutigen Iwano-Frankiwsk geboren und verbrachte ihre Kindheit in Weißrussland. In Minsk studierte sie Journalistik und arbeitete danach als Lehrerin und Reporterin. Ihre Veröffentlichungen umfassen hauptsächlich Essays und literarische Reportagen über den Zweiten Weltkrieg, Tschernobyl und Afghanistan, die ihr einige Probleme mit der Regierung eingebracht haben. Ihre erste Buchveröffentlichung war 1983 Der Krieg hat kein weibliches Gesicht über sowjetische Soldatinnen im Zweiten Weltkrieg.
Sie wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, etwa mit dem Tucholsky-Preis 1996 und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2013 (alleine daher hätte mir ihr Name ein Begriff sein müssen, aber nun ja … ich hatte noch nie das beste Namensgedächtnis). 
Ein ausführliches Porträt der Autorin gibt es etwa in der FAZ.
Seid ihr überrascht über die diesjährige Preisträgerin? Sagt euch der Name Swetlana Alexijewitsch etwas und habt ihr vielleicht sogar schon etwas von ihr
gelesen? Falls ja: Was und wie hat euch das gefallen? Könnt ihr mir etwas empfehlen?

8 thoughts on “Literaturnobelpreis 2015 für Swetlana Alexijewitsch

  1. Durch Umzug und Jobsuche habe ich überhaupt nichts mitbekommen von den Diskussionen um die möglichen Kandidaten für den Preis – schade, das verfolge ich immer gerne.
    Die Autorin sagt mir wie letztes Jahr gar nichts, auch wenn ich meine, Der Krieg hat kein weibliches Gesicht mal gehört zu haben, vielleicht in einer Radiobesprechung. Ihr Buch über Tschernobyl klingt, wie ich finde, sehr spannend; auch die anderen Bücher, soweit ich mir das angesehen habe. Auch die Begründung der Jury ("for her polyphonic writings, a monument to suffering and courage in our time.") lässt auf viel hoffen. Ich habe mir direkt vorgenommen, mal eines auszuleihen oder anderweitig zu besorgen. Dieses Jahr wird das aber nicht mehr klappen.

    1. Vielleicht kannst du das ja nächstes Jahr wieder mehr mitverfolgen.
      Mir ist auch besonders ihr Buch über Tschernobyl ins Auge gesprungen. Ich habe gestern auch direkt noch die Leseprobe gelesen und puh, das dürfte auf jeden Fall ein intensives Buch sein. Mal sehen, wann ihre Werke in den Buchhandlungen ausliegen – dann werde ich es mir wohl gönnen. 🙂

  2. Puh, also was das angeht, lebe ich echt hinterm Mond. Ich habe gar nichts mitbekommen und mir sagt auch der Name rein gar nichts. Da die Liste der Nobeloreisträger sehr männerlastig ist, ist es aber doch ganz schön, dass es eine Frau ist. Wobei ich ja immer finde, dass diejenigen geehrt werden sollen, die es auch wirklich verdient haben.

    1. Ich habe gerade voriges und dieses Jahr nahezu auf die Verkündigung hingefiebert, was aber auch mit meiner Challenge zusammenhängen mag, da ich dafür auch immer gern die aktuellen Preisträger lesen will und dementsprechend neugierig bin, welche Lektüre mir bevorsteht. 😉
      Dass diejenigen geehrt werden sollen, die es wirklich verdient haben, finde ich auch. Wobei ja auch die Beurteilung, bei wem das nun verdient ist, sehr subjektiv ist.

  3. Ich habe von der Dame auch noch nichts gelesen, hatte aber ihr Buch über Tschernobyl schon im Auge. Ich hoffe, das meine Bücherei es nun anschaffen wird, dann lese mal hinein. 😉

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