Rezensionen Sachbuch

Monika Reitprecht – Wo stehen hier die E-Books?

erschienen bei Milena

woher: Geburtstagsgeschenk

Sachbuch-Challenge

Monika Reitprecht betreut seit 2009 die Facebook-Seite der Büchereien Wien, die mit gut 44.000 Likes zu den erfolgreichsten Social Media-Auftritten der Buchwelt gehört. In dem Buch stellt die Autorin 250 Postings nach Themen geordnet zusammen, von Kundenfragen über Fundstücke in Büchern bis hin zu Einblicken hinter den Kulissen.
Das eher dünne Taschenbüchlein ist mit zahlreichen Fotos farbig hinterlegten Textkästen sehr liebevoll gestaltet – und dank Fadenbindung auch recht strapazierfähig. 

Die kleinen Anekdoten sind sehr schlagfertig und witzig, mitunter aber auch recht bösartig. Das reicht von Kunden auf der verzweifelten Suche nach Büchern („Haben Sie ‚Die Tribute von Panama?'“ oder „Ich hätte gern ‚Die Räuber‘ von Schiller, aber nicht so mit verteilten Rollen.“) über den alltäglichen Wahnsinn mit ebooks („Was passiert eigentlich, wenn ich Ihr E-Book verliere?“) bis hin zu spitzen Kommentaren zu bestimmten Büchern: „Bei uns wird jede(r), die ’50 Shades of Grey‘ ausborgen will, ausgepeitscht. Viel besser als das Buch.“
Aber Monika Reitprecht spart auch nicht mit Selbstironie und Seitenhieben auf die bibliothekarische Arbeit („Feilsche mit dem Putztrupp, wie lange ich noch im Büro bleiben darf. Ich sollte dringend mein Leben überdenken.“).
Das Buch garantiert auf jeden Fall einige vergnügliche Stunden – ob man es nun in einem durch liest oder einfach immer wieder mal einzelne Anekdoten herauspickt. Und viele davon haben mich auch nach mehrmaligem Lesen noch immer zum Lachen gebracht. Es eignet sich auch gut, um in geselliger (idealerweise bibliophiler) Runde einzelne Häppchen daraus vorzulesen.
Ob es allerdings wirklich seinen recht stolzen Preis von 17,90€ wert ist oder man lieber einfach die Facebook-Seite liest, ist schwer zu beantworten. Es macht auf jeden Fall Spaß, in dem Buch zu blättern und sich über die Einträge zu amüsieren. Dafür hat man auf Facebook (abgesehen davon, dass es gratis ist) auch gleich noch die Kommentare mit dabei, die teilweise mindestens ebenso lustig sind wie die Postings.
Ich kann aber bestätigen, dass sich das Buch auf jeden Fall gut als Geschenk für Leseratten eignet. 😉

6 thoughts on “Monika Reitprecht – Wo stehen hier die E-Books?

  1. Salut, Neyasha.
    Der stete Umgang mit laufender, irritierter, ahnungsloser Kundschaft bietet gern aufgenommenen Stoff für Narrationen; allein was mir die Geschwister seit Jahr & Tag so zu berichten wissen. 😀
    Oder um Kevin Smith zu zitieren: "Was kosten denn die 99-Cent-Artikel?!".

    Gut kommt aber auch die Frage, ob man/frau das e-book auch als Geschenk verpacken würde?…

    Winter did come!

    bonté

  2. Der Titel ist ja schon megalustig und theoretisch finde ich das Buch auch sehr ansprechend, der Preis ist aber tatsächlich nicht ohne für "reine" Unterhaltungen auf Facebook.
    Als ich zum ersten Mal von dem Buch gehört habe, habe ich mich einmal auf der Facebook-Seite umgesehen. Für Unterhaltung für zwischendurch wirklich sehr witzig, wobei der Vorteil beim Buch natürlich ist, dass man nicht erst nach den witzigen Stellen suchen muss.

    Dass es ein tolles Geschenk für BücherliebhaberInnen ist, kann ich mir gut denken. 🙂

    1. Danach suchen? Also ich finde ja fast alle Postings auf der Facebook-Seite witzig. Wenn das bei dir nicht der Fall ist, kann es sein, dass dich auch das Buch nicht so sehr amüsieren würde. 😉

    2. Dann hatte ich irgendwie eine falsche Erinnerung. Habe da vor langer Zeit mal draufgeschaut und das nach deiner Antwort sofort noch einmal wiederholt. Witzig ist es! Und die Kommentare dazu sind genial.^^

      Wenn es ums Bücherkaufen geht, ziehen solche Bücher bei mir aber meist den kürzeren, also lustige Bücher generell. Keine Ahnung, jeder setzt halt Prioritäten. Aber auf die Internetseite sollte ich in Zukunft öfter mal schauen. Ich habe früher auch ab und zu mal "SMS von gestern nacht" gelesen – also, per Internet. Das Buch dazu hätte ich mir wohl nicht gekauft.^^

    3. Also ich hätte mir das Buch auch nicht gekauft. Ich war aber bereits darauf aufmerksam geworden und hatte es mir auf meiner Liste notiert, um es mir mal in der Bücherei auszuleihen. Daher habe ich mich natürlich schon sehr gefreut, als ich es geschenkt bekommen habe.

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