Streifzüge

[Wiener Streifzüge] Blumengärten Hirschstetten

Am vergangenen Samstag habe ich das schöne Frühlingswetter für einen Streifzug genutzt. Da ich bis um 14 Uhr gearbeitet habe, blieb keine Zeit mehr für eine allzu ausgedehnte Wanderung oder lange Fahrten. Daher habe ich mich für Track4 aus Wien geht 2 entschieden, der einen überschaubaren Spaziergang im Nordwesten von Wien versprach.
Der Weg begann bei der U1-Station Kagraner Platz und führte erst einmal durch eine typische Randbezirk-Gegend sowohl mit Hochhäusern als auch mit Kleingartensiedlungen und hübschen Häuschen.

Dann ging es aber weiter durch den Gewerbepark Stadlau, was einfach nur mühsam, hektisch und laut war. Als ich dann mit dem Überqueren der Stadtautobahn den Gewerbepark hinter mir lassen konnte, war ich wirklich froh.

Es war ein sehr seltsamer Kontrast, dass ich direkt nach dieser Hektik und dem Verkehr in einen kleinen Waldweg einbog, den ich gänzlich für mich hatte.

Ab jetzt war der Weg wieder angenehmer: zuerst durch den Wald, dann an den Gleisen der Straßenbahn entlang bei Selbsterntefeldern vorbei und schließlich war ich schon beim Nordeingang der Blumengärten Hirschstetten. Ich umrundete die Gärten aber erst einmal von außen, um sie durch den Haupteingang im Süden zu betreten.
Die Blumengärten Hirschstetten bestehen aus unterschiedlichen Themengärten, einem Palmenhaus und einem historischen Bauernhof samt Tieren. Hier einfach mal ein paar Eindrücke:

Mir hat es sehr gut in den Blumengärten gefallen. Da jetzt im Frühling einige der Themengärten (etwa der indische Garten oder auch die Gemüsefelder) noch recht kahl waren, würde sich bestimmt ein weiterer Besuch im Sommer lohnen. Ich hatte zudem vor dem Schließen nicht mehr genug Zeit, um die Gärten wirklich in Ruhe zu genießen. Es gibt dort so viele nette Oasen und Sitzgelegenheiten (von Liegen am kleinen Sandstrand über eine mediterrane Terrasse bis hin zu kleinen Pavillons), dass man dort auch wunderbar einen ganzen Tag verbringen könnte: in den Gärten spazieren, zwischendurch gemütlich lesen und sich mal eine Leckerei oder einen Kaffee kaufen.
Da der Eintritt in die Gärten gratis ist, hat sich aber auch der etwas kürzere Besuch gelohnt!
Der Weg an sich hätte nach den Gärten noch zum Badeteich Hirschstetten geführt, allerdings bin ich dann direkt nach Hause gefahren (gleich beim Nordeingang fährt die Straßenbahnlinie 26). Letztendlich hätte es sich für mich mehr gelohnt, wenn ich einfach beim Kagraner Platz in die Straßenbahn gestiegen und direkt zu den Blumengärten gefahren wäre. Der Streifzug war am Anfang nicht allzu lohnenswert und mit dem ausgedehnten Gewerbepark auch etwas nervig.
In den Blumengärten war es dagegen sehr schön und ich werde bestimmt noch einmal hinfahren – vielleicht auch zu einer der Veranstaltungen oder den Workshops, die dort im Laufe des Jahres stattfinden. Die Wochenenden der Gemüseraritäten im Herbst sowie den Workshop „Urban Gardening – Gärtnern auf kleinstem Raum“ habe ich mir auf jeden Fall schon einmal vorgemerkt.

8 thoughts on “[Wiener Streifzüge] Blumengärten Hirschstetten

  1. Auch wenn der Beginn nicht so schön war, so hast du doch jetzt einen tollen Ort gefunden, an dem du etwas Zeit verbringen kannst. Ich finde, dass das fantastisch klingt – und ich liebe die kleinen Ziegen. Babyziegen sind so knuffig! *hach* Die beiden erwähnten Kurse klingen auch gut, die solltest du mitnehmen (und davon berichten), wenn du es einrichten kannst. 🙂

    1. Ja, die Babyziegen waren unglaublich süß! Leider ist die Anfahrt zu den Gärten schon etwas länger, aber wenn man dort dann auch eine Weile bleibt, lohnt sich das auch. Ich hoffe, dass das mit den Kursen was wird. Muss mal eine Freundin fragen, für die das sicher auch was wäre. 🙂

  2. Wow, die Fotos sind toll. Insbesondere das mit den vielen lila Tulpen (?). Richtig toll.
    Ich mag solche Gärten auch, war allerdings noch nie hier in Bielefeld im Botanischen Garten. Das sollte ich demnächst mal nachholen.
    Übrigens kann ich dein Waldweg-Gefühl nachvollziehen. Ich war gestern auch soo früh unterwegs, dass ich kaum jemanden begegnet bin und gefühlt die ganze Welt für mich hatte. Auch wirklich schön.

    1. Für meine ungeschulten Augen sind das Tulpen. *g*
      Der eigentliche Botanische Garten in Wien ist eher unspektakulär und von der Größe her sehr überschaubar. Allerdings war ich dort auch schon ewig nicht mehr.

  3. Hoi, Neyasha.
    Fast könnte einem der Verdacht sprießen, daß die Aufzeichner der Route #4, über einen Stadtplan gebeugt, einfach auf Kilometer kommen wollten. Das Präludium mit Hochhüsern & Gewerbepark hätte man/frau sich sparen können, wie Du schreibst.

    Plätze in blühendem Grün sind Oasen für die Seele; speziell wenn die gärtnerische Komposition stimmt.
    Den vergangenen Freitag habe ich damit verbracht, meinen Balkon auf Sommer zu trimmen.

    Die "Tränenden Herzen" (Dicentra spectabilis) mach sich sowohl in natura wie auf Fotos immer gut.
    Merci für die geteilten Eindrücke.

    bonté

    1. Ich glaube, es steckt nicht unbedingt der Versuch dahinter Kilometer zusammenzubringen, sondern das Buch enthält einfach sehr, sehr unterschiedliche Wege – von Gässchen in der Innenstadt über neu erschlossene Wohngegenden und verlassene Industriegebiete. Also nicht nur grüne Oasen in der Stadt, sondern die Stadt mit all ihren Aspekten.
      Ob da unbedingt auch ein Gewerbepark dabei sein müsste … tja, meiner Ansicht nach nicht, aber falls jemand so einen Weg mit einer Shoppingtour verbinden möchte, mag dieser Weg geeignet sein.
      Bei weiteren Wegen muss ich wohl vorher genauer die Beschreibung lesen.

      Solche grünen Orte sind wirklich Oasen für die Seele, ebenso wie frühlingshafte oder sommerliche Balkone. 🙂

  4. So tolle Fotos aus dem Garten! Das sieht wirklich nach einer richtigen Oase aus.

    Ich find's toll, dass du deine Gegend so erkundest. Man muss ja nicht immer weit wegfahren, sondern hat vieles auch vor der Nase.

    Ui, so einen Gewerbepark hätte ich mir auch nicht unbedingt anschauen müssen. Zu viel Beton stresst irgendwie, zumindest habe ich so das Gefühl. Dafür sieht der Eingang in den Wald aber wieder toll aus. 🙂

    1. Früher habe ich mich gar nicht so für meine Gegend interessiert. Da bin ich im Sommer meist weggefahren und wollte lieber unbekannte Länder und Städte erkunden.
      Als es dann mit Urlauben aus zeitlichen und finanziellen Gründen länger nichts mehr wurde, habe ich angefangen, auf die nähere Umgebung auszuweichen – und musste feststellen, dass ich die ganz zu Unrecht verschmäht hatte. 🙂

      Manche finden vielleicht diese Kontraste in einer Stadt reizvoll – hier alte Gassen, dort Industrie und kurz darauf Natur. Aber mich persönlich stresst zuviel Beton auch eher, vor allem, weil ich das im Stadtalltag ja eh ständig habe …

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