Ich bin inzwischen in meinem neuen Leben angekommen, um es mal sehr überspitzt auszudrücken und habe die ersten „offiziellen“ Tage im neuen Job als sehr schön empfunden, auch wenn es zeitweise recht stressig und aufgrund der Temperaturen auch schweißtreibend war.
Außerdem hatte ich nun das erste freie Wochenende seit Jahren, bei dem ich nicht befürchten musste, dass ich möglicherweise für jemanden einspringen müsste. Das ist mehr als angenehm, auch wenn es wohl noch etwas dauern wird, bis ich mich daran gänzlich gewöhnt habe. So hatte ich noch immer das (stressige) Gefühl, ich müsste dieses eine kostbare, freie Wochenende unbedingt ganz ausnutzen und möglichst viel erledigen – dabei habe ich doch das nächste Wochenende auch frei und das danach auch und das danach …
Auf jeden Fall habe ich das Wochenende dafür genutzt, um auf dem Balkon 1913. Der Sommer des Jahrhunderts auszulesen. Es tut mir ja leid, dass ich dabei so ein erleichterndes „endlich“-Gefühl hatte, da das Buch nicht so schlecht war, aber ich ewig gebraucht hatte, um es zu lesen. Der episodenhafte Stil war wohl einfach nicht ganz das richtige für mich – aber mehr dazu demnächst in der Rezension.
Außerdem habe ich einen Riesenstapel Fotos sortiert. Es handelte sich um nicht weniger als neun Jahre – nämlich von 1995, als ich meine erste eigene Kamera bekommen habe, bis 2004, als ich auf digital umgestiegen bin. In all den Jahren hatte ich immer die großen Urlaube schön säuberlich samt Beschreibungen in eigene Mappen eingeklebt, aber alle anderen Fotos einfach nur in einer Schachtel gesammelt sowie Teile davon unübersichtlich auf einzelne kleine Alben aufgeteilt. Nun habe ich wirklich sehr kräftig ausgemistet und alle Fotos mit kurzen Beschriftungen in ein kompaktes Album einsortiert. Da wird man ziemlich nostalgisch, wenn man mal eben neun Jahre seines Lebens auf diese Weise Revue passieren lässt. Besonders nett war es, als ich von eher kleinen Ereignissen auch Fotos vorgefunden habe – so etwa vom Augensezieren in Biologie (bei dem ich nur deshalb zufällig meine Kamera mit dabei hatte, weil für den Nachmittag ein Besuch der Welser Pferdemesse geplant war), von einer Probe mit der Musicalwerkstatt (leider habe ich von den Aufführungen gar keine Fotos) und von einem Ausflug zum Studio eines Radiosenders, wo wir Aufnahmen für ein Schulprojekt gemacht haben.
Ich glaube, ich muss mich mal durch die vielen Digitalfotos der letzten Jahre wühlen und einige auswählen, die ich drucken lasse. Bislang habe ich das nur bei Urlaubsfotos gemacht und bei ein paar Fotos von Freunden und Familie für eine kleine Collage an der Wand. Aber es ist doch etwas anderes, wenn man sich in einem Album so durch die Jahre hindurchblättert als wenn man sich am Computer von Ordner zu Ordner klickt.
Wie handhabt ihr denn das mit euren Digitalfotos?
Und schließlich war ich heute Vormittag mit einer Freundin beim Vortrag/Workshop Urban Gardening – Gärtnern auf kleinstem Raum in den Blumengärten Hirschstetten. Das Wetter war nach einem nächtlichen Gewitter nicht sehr schön, aber das hatte immerhin den Vorteil, dass es sowohl beim Vortrag als auch in den Blumengärten ganz allgemein sehr ruhig und nahezu menschenleer war.
Der Workshop war sehr nett und informativ und beschäftigte sich vor allem mit der Frage, wie man Pflanzen auf Balkonen kompakt unterbringt und zwar hauptsächlich mit recycleten Materialien. Dazu gab es zahlreiche Anschauungsbeispiele nebst Tipps zu passenden Pflanzensorten und am Ende haben wir noch „Blumentöpfe“ aus alten Milchpackungen für Grünlilien-Ableger gemacht, damit wir alle etwas mit nach Hause nehmen konnten. Wie auch der Eintritt in die Blumengärten war der kurze Workshop kostenlos und hat uns sehr gut gefallen.
Falls ich Zeit und Lust habe, werde ich vielleicht noch an weiteren Sommerworkshops teilnehmen. Heiße Favoriten sind „Erdäpfel, Topinambur & Co“, „Tipps und Tricks aus dem bäuerlichen Haushalt“ und die Thementage über Gemüseraritäten im September.
Hier aber nun endlich ein paar fotografische Eindrücke:
neue Sommerblumen seit meinem letzten Besuch |
Und was habt ihr so an diesem Wochenende gemacht? Habt ihr die Hitze gestern zum Baden genutzt oder hattet ihr kein so sommerliches Wetter?
Du wirst dich bestimmt bald an die veränderte Situation gewöhnen und an den Wochenenden etwas mehr entspannen können. Auf der anderen Seite ist es sehr beeindruckend, was du nach so einer Arbeitswoche alles auf die Reihe bekommen hast! Oo Ich bin gespannt, was sich nach dem Wochenende vielleicht noch so auf deinem Balkon verändert – du hast bestimmt ein paar Anregungen mitgenommen.
Bei uns war es prompt ab Samstag wieder etwas regnerisch und Hitze ist erst für das Ende dieser Woche angekündigt. Ich bin ja ganz froh, wenn die hohen Temperaturen noch etwas auf sich warten lassen. 😉
Ich hab jetzt so viel Inspiration für den Balkon, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. *gg* Vermutlich wird es damit aber nicht so schnell was werden, da ich ja immmer jemanden mit Auto brauche, wenn ich etwas größeres oder z.B. Erde transportieren muss.
Ich empfinde es gerade als sehr befreiend, dass keine Prüfungen mehr sind und meine Zukunftssorgen erst mal weitgehend ein Ende haben, daher bin ich gerade ziemlich motiviert und unternehmenslustig. 🙂
Von mir aus dürfen sich die hohen Temperaturen auch ruhig noch Zeit lassen. In der Arbeit wird es sehr schnell sehr heiß und da reichen knappe 30 Grad schon aus, um sich ein wenig wie in der Sauna zu fühlen.
Bienvenu, Neyasha.
Dein Ankommen freut mich – felicitation! 😀
Das Wochenende für sich selbst ist ein prägendes Momentum, beschert es doch – neben vielem – auch eine Struktur für die Woche. Denke ich.
Beim Blick durch die eigenen Fotos wird man/frau ein klein wenig zum Timelord (ohne TARDIS & Schallschraubenzieher allerdings). Von Schule bis Studium, alles auf einem Tisch versammelt. Zeit-Fragmente!
In Deinem Sinne habe ich keine Digital-Fotos, weil ich Bilder lediglich dann mache, wenn ich sie jemandem zeigen oder verschicken will. In der Regel lösche ich sie danach wieder.
Mein Fotoarchiv (!) umfaßt allerdings einige hundert Dateien anmerkenswerter Schauspielerinnen. 🙂
Stimmt, Platz für ein Gärtelein findet sich noch auf dem kleinsten Balkon, der schmalsten Terrase, dem hintersten Eck.
Der Chlorophytum ist ein treuer Zimmergenosse. 🙂
Donauaufwärts war das Wochenende kompakt regnerisch; und mir scheint der heurige Sommer eh ein durchwachsen feuchter zu sein.
Bei all den feinen Fotos fällt mir ein, daß ich Dir meine (frühjährlichen) Balkonfotos – seit Frühjahr (!) – mailen wollte.
bonté
Ich denke auch, dass ich nach den ganzen Jahren mit unregelmäßigen Dienstzeiten eine gewisse Struktur als angenehm empfinde. Für Selbständigkeit wäre ich wohl eher nicht gemacht …
Ein durchwachsen feuchter Sommer wär mir auf jeden Fall lieber als die glühende Hitze des vorigen Jahres.
…merci für die fixe Re-Mail. ??
Die beiden Kugeln sind übrigens Solarleuchten, farbwechselnde.
bonte
Schön zu lesen, dass du immer mehr im neuen Job ankommst. Ich stimme RoM zu: so ein Wochenende bringt wirklich Struktur rein und man kann sich besser auf alles einstellen. Außerdem haben nunmal viele eher am Wochenende frei, da ist es auch einfacher, gemeinsam etwas zu unternehmen.
Das mit den Fotos ist bei mir auch so eine Sache: Ich hatte an der Wand so einen kleinen Fotoklecks, wenn man so will, aber irgendwie komme ich fast nie dazu, Fotos entwickeln zu lassen. Da ich noch nicht komplett ausgezogen bin, vertraue ich da wohl noch halbwegs auf die Alben meiner Eltern. 😀 Langsam müsste ich mir aber auch einmal richtige Alben zulegen. Computer und Laptops sind auch nicht besonders sicher. Ich habe von einer ganzen Klassenfahrt ALLE Fotos verloren. Und komischerweise hat die niemand mehr. Schade, denn es waren wirklich sehr witzige Bilder dabei. :/
So ein Kurs wäre für mich wohl auch nicht schlecht… Meine zwei Grüßnpflanzen wechseln langsam in die Herbstfarbe um und ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob es an zu viel oder zu wenig Wasser liegt. :'D
So umfassend war der Workshop dann allerdings nicht, dass ich jetzt ein Profi wäre und immer wüsste, weshalb meine Pflanzen nicht so wollen wie sie sollen. *gg*
Solche Verluste sind immer bitter, wobei ich dank Apples Backup-System sehr regelmäßige, automatisierte Backups von allem auf einer externen Festplatte habe. Da müsste schon sehr viel Pech im Spiel sein, dass da alles verlorengeht – aber ausgeschlossen ist so etwas leider nie.
Allerdings habe ich vor kurzem festgestellt, dass mir von meiner Norwegenreise im Jahr 1999 zwei Fotos fehlen (die müssen mal aus dem Album rausgefallen sein oder so) und ich weiß auch nicht mehr, wo ich die Negative habe. Die sind also leider auch unwiderruflich verloren (was man natürlich bei zwei Fotos verkraften kann, aber theoretisch könnte man ja auch ein ganzes Album verlieren).