Lesegeplauder

Classic Confessions Nr. 4: Habt ihr einen Lieblings-Kinderbuchklassiker und wenn ja: Welchen und warum?

Ich habe derzeit einiges um die Ohren und bin kaum jemals zuhause, worunter natürlich mein Blog mal wieder leidet. Ich komme auch gerade kaum dazu, eure Beiträge zu kommentieren. Ich möchte aber doch noch – gerade rechtzeitig – die vierte Frage beantworten, die Lauter & Leise im Zuge der Classic Confessions gestellt hat.
 
Mein liebster Kinderbuchklassiker ist ein Buch, das ich hier auf dem Blog schon öfter erwähnt habe: Die Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren, für mich ist das eins der besten Bücher, das es gibt. Ich habe das Buch als Achtjährige nach dem Tod meines Vaters geschenkt bekommen und ich war in der Zeit sicher empfänglich für das Thema, das es behandelt, aber ich bin mir sicher, dass das nicht der Grund ist, weshalb ich den den Roman so liebe. Denn „Die Brüder Löwenherz“ lässt sich nicht allein auf die Themen Tod und Jenseits reduzieren; es ist vor allem auch eine sehr spannende Abenteuergeschichte und die Geschichte eines Jungen, der über sich hinauswächst, aber dabei immer er selbst bleibt.
Bereits vorher, nämlich etwa in der ersten Klasse Volksschule, habe ich von Astrid Lindgren Ronja Räubertochter gelesen, das ich ebenfalls sehr mochte. 
Andere Kinderbuchklassiker, die ich geliebt habe bzw. immer noch liebe, sind Die rote Zora von Kurt Held, Krabat von Otfried Preußler und Die unendliche Geschichte von Michael Ende. Sie haben für mich gemeinsam, dass sie ziemlich große und wichtige Themen auf eine kindgerechte Weise bearbeiten, sie dabei aber trotzdem nicht zu sehr vereinfachen. Ich denke, das ist es vor allem, was diese Bücher auch für Erwachsene noch so lesenwert macht. Und abgesehen davon sind diese Themen dort auch in eine spannende Handlung verpackt, wodurch die Bücher selbst dann fesseln, wenn man sie gänzlich oberflächlich liest.
Vor allem aber nehmen gute Kinderbücher wie die genannten Kinder ernst, gestehen ihnen Eigenständigkeit zu und machen sie auch nicht zu reinen Trägern einer Moral, die vermittelt werden soll.
 

4 thoughts on “Classic Confessions Nr. 4: Habt ihr einen Lieblings-Kinderbuchklassiker und wenn ja: Welchen und warum?

  1. Die Lindgren-Titel liebe ich auch, bei "Die unendliche Geschichte" bin ich ja immer zwiegespalten und ich finde es faszinierend, dass "Krabat" von dir (und anderen) so geliebt wird. Ich finde das Buch zwar gut und spannend, aber ich fand das als Kind so gruselig, dass ich keine "herzliche" Bindung dazu aufbauen konnte. Ich habe es, ich werde es nie aussortieren, aber ich liebe es nicht … Allerdings sollte ich es mal wieder lesen, wenn ich endlich die Buchkisten auspacke.

    1. Ich habe Krabat zunächst auch sehr gruselig gefunden, trotzdem aber spannend. Und später hat er mir dann immer besser gefallen. Wär eigentlich an der Zeit, den mal wieder zu lesen. 🙂

      "Die unendliche Geschichte" mag ich zwar immer noch sehr (ich hatte ja auch beim letzten Re-Read wieder meine Freude daran), aber diese völlig unkritische und gefesselte Begeisterung wie früher habe ich dann leider doch nicht mehr empfunden.

  2. Für mich schwierig zu beantworten, da die "sozialistische Kinderliteratur" doch um Einiges anders ausgesehen haben dürfte als das, was ihr gelesen habt. Ideologiefrei war die Zeit vor der Schule, da war die Kinderliteratur wunderschön und thematisch so, wie überall….später musste man genauer hin gucken, aber es war auch genug Ideologiefreies zu bekommen. Vieles was ihr gelesen habt, war allerdings nicht zugänglich. Als zeitlose Klassiker hab ich immer "Ede und Unku" von Lieselotte Welskopf-Henrich empfunden, ebenso ihre Indianer-Bücher ("Die Söhne der großen Bärin" usw.), als ich 9 war hatte ich eine exzessive Karl-May-Phase (sind das eigentlich Kinderbücher *grübel*)und die Alexander-Wolkow-Bücher waren Kult( das russische Pendant zum "Zauberer von Oz", kann man auch heute noch empfehlen). "Alfons Zitterbacke", "Tom Sawyer". "Die Kinder des Kapitän Grant" von Jules Verne. Ich denke mal noch weiter drüber nach. Bestimmt fällt mir noch was ein.

    1. Hach, "Die Kinder des Kapitän Grant" waren meine erste Berührung mit Jules Verne. 🙂
      Ich würde ja Karl May nicht direkt als Kinderbücher einstufen, habe aber den Eindruck, dass man sie heutzutage als Erwachsene nur noch schwer ertragen kann und in jüngeren Jahren vermutlich mehr damit anfangen kann. Ich hätte mit 17 Jahren mal ein Buch von ihm begonnen und das war mir viel zu kitschig und klischeehaft. Als Kind hätte ich mich daran wohl weniger gestört.

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