Phantastisch Rezensionen

Marie Brennan – In the Labyrinth of Drakes

 

erschienen bei Titan Books

 

 Im vierten Band von „A Memoir by Lady Trent“ verschlägt es Isabella und Tom nach Akhia, wo sie im Auftrag der Armee herausfinden sollen, wie man Drachen in Gefangenschaft züchten kann. Isabella trifft hier nicht nur auf einen alten Bekannten, sondern macht in der Wüste auch bahnbrechende neue Entdeckungen.
 
 
Ich lese die Reihe von Marie Brennan gern, allerdings hatte ich bei allen Bänden bisher das Problem, dass sie mich nur mäßig fesseln konnten. Diesen Band fand ich nun spannender als den Vorgänger – vielleicht, weil die Handlung insgesamt etwas stringenter und zielgerichteter war. Das geplante Zuchtprogramm stellt hier den Hauptplot dar und alle Nebenhandlungen (die mitunter auch recht actiongeladen sind), gruppieren sich um diesen herum.
 
Isabella kann hier also ihre Studien über Drachen ein ganzes Stück vorantreiben und die wissenschaftlichen Entdeckungen stehen hier noch mehr im Vordergrund als in den vorigen Bänden. So bildet dann auch eine solche Entdeckung den Höhepunkt des Romans und nicht etwa eine dramatische Actionszene – das fand ich sehr stimmig und passend.
 
Sehr schön ist auch, dass hier einige altbekannte Figuren wieder mehr Raum bekommen. Isabellas Kollege Tom spielt eine wichtige Rolle und auch die Freundschaft zwischen den beiden wird weiter vertieft. Mit Isabellas Bruder Andrew und Suhail, der hier erneut in Isabellas Leben tritt (wie bereits nach Bekanntgabe des Landes, in dem dieser Band spielt, zu erwarten war), sind außerdem zwei sehr liebenswerte Figuren mit dabei, die man bereits aus früheren Bänden kennt.
 
Weshalb ich nun diesen Roman trotz interessanter Handlung und schön gezeichneten Figuren nicht ganz überzeugend fand, liegt an der Welt. Zu Beginn der Reihe hat mir diese Idee einer viktorianischen Welt, die unserer nicht unähnlich ist, aber Drachen beheimatet, gut gefallen. Inzwischen finde ich es aber einerseits etwas langweilig, dass man Brennans Kulturen nahezu eins zu eins durch unsere austauschen kann und andererseits ermüdend, dass Frauen wieder einmal mit denselben Einschränkungen zu kämpfen haben. Praktisch in jedem Band steht Isabella ihr Geschlecht im Weg und sie ist Beleidigungen, Spott und bösen Gerüchten ausgesetzt. Ich erwarte bei einem phantastischen Roman sicher keine perfekten Gesellschaften (ganz im Gegenteil!), aber ich finde es doch schade, wenn die gesellschaftlichen Strukturen wieder nur die schon altbekannten sind.
Das sind natürlich nur persönliche Referenzen und vielen gefällt wohl gerade diese viktorianische Alternativwelt besonders gut.
 
Alles in allem hat mir „In the Labyrinth of Drakes“ gut gefallen und ich fand ihn gelungener als die beiden Vorgängerbände, aber es gab doch auch einiges, was mich daran gestört hat.
Ich freue mich, dass auf meinem SuB schon der abschließende fünfte Band liegt und ich bin neugierig, was Isabella darin noch herausfinden wird – aber ich bin auch nicht unbedingt traurig, dass die Serie danach zu Ende sein wird.

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