Streifzüge

[Streifzüge] Osterurlaub in Ravenna und Bozen

Dieses Jahr war ich über Ostern in Ravenna und Bozen (weshalb Ravenna schon seit Jahren auf meiner Liste steht und ein Buch daran nicht unschuldig ist, könnt ihr hier nachlesen). Ravenna war in der Spätantike eine bedeutende Stadt – von 402 bis 476 war sie Hauptstadt des Weströmischen Reiches, später Regierungssitz von Odoaker und Hauptstadt der Ostgoten. Sie ist vor allem für ihre frühchristlichen Mosaiken bekannt, von denen einige von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.

Ich bin von Karfreitag auf Karsamstag mit dem Nachtzug über Bologna nach Ravenna angereist und war dort für zwei Tage. Diese habe ich mit sehr viel Besichtigen verbracht – von all den Kirchen, Taufkapellen und Mausoleen mit berühmten Mosaiken über Museen und Archäologische Ausgrabungsstätten bis hin zu Ortschaften in der Umgebung. Die Fotos, die ihr unten seht, sind tatsächlich nur eine sehr kleine Auswahl eines Teils all dessen, was ich mir angesehen habe. Erst, als ich nachher die Fotos gesichtet und anderen von meiner Reise erzählt habe, ist mir bewusst geworden, wie viel ich in diese zwei Tage gestopft hatte. Ich tendiere ja allgemein dazu, mir im Urlaub eher viel anzuschauen, aber das war selbst für meine Verhältnisse schon etwas verrückt. Aber ich war unglaublich begeistert und motiviert und hatte außerdem herrliches Frühlingswetter. Ich würde aber doch empfehlen, etwas mehr Zeit einzuplanen, wenn man sich Ravenna und die Umgebung ausführlich anschauen möchte. Denn einen Besuch ist Ravenna auf jeden Fall wert!

Noch dazu war die Stadt trotz Osterfeiertage nicht allzu überfüllt und ich konnte mir also alles recht entspannt ansehen. Die einzige Schlange gab es vor dem Grabmahl von Dante Aliegheri; das Ausgrabungsgelände des antiken Hafens von Classe hatte ich dagegen fast für mich alleine. Manchmal sind ja die Haupt-Touristenattraktionen eher eine Enttäuschung, aber in Ravenna gehören die Basilika San Vitale und das Mausoleum von Galla Placidia tatsächlich zu den Highlights und sollten auf keinen Fall ausgelassen werden.

Ich war wie immer öffentlich unterwegs, aber die Busse im Umland von Ravenna waren eine echte Herausforderung. In der Stadt an sich kommt man gut überall zu Fuß hin, aber wenn man sich auch außerhalb etwas anschauen möchte (besonders die Kirche Sant’Apollinare in Classe würde ich sehr empfehlen), ist man mit einem Auto gut beraten. Die Busse fahren selten, unregelmäßig, sind schlecht ausgeschildert und alles in allem haben sie mich viele Nerven und Sucherei mittels Google Maps gekostet.

Als ich dann am Ostermontag mit dem Zug nach Bozen gefahren bin, ging es wieder in Öffi-tauglicheres Gebiet. Ich bin dort mit einem (regelmäßig verkehrenden) Regionalzug nach Firmian gefahren, wo sich eines der sechs verschiedenen Messner Mountain Museen befindet. Das Museum ist wunderschön auf Schloss Sigmundskron gelegen, ist wirklich toll konzipiert und unbedingt einen Besuch wert. Ich habe dort sehr viel Lust bekommen, mir auch die anderen fünf Museen anzuschauen. Ansonsten bin ich in Bozen durch die Stadt gebummelt, bin mit der Seilbahn nach Oberbozen gefahren, wo ich dann eine abendliche Wanderung zu den Erdpyramiden unternommen habe und war im Südtiroler Archäologiemuseum, wo es um Ötzi und seine Zeit geht. Das war übrigens die einzige Enttäuschung meines kurzen Urlaubs, da das Museum unglaublich überlaufen war.

Am Dienstag ging es am frühen Nachmittag schon wieder zurück nach Wien – mein Besuch in Südtirol war also wirklich sehr kurz, aber es wird bestimmt nicht mein letzter gewesen sein. Sowohl Bozen als auch die Landshaft dort haben mir sehr viel Lust auf mehr gemacht.

Und nun endlich meine kleine Foto-Auswahl:

 

 

6 thoughts on “[Streifzüge] Osterurlaub in Ravenna und Bozen

  1. An diese erstaunlich dunklen (und angenehm schattigen) Straßen mit den Bögen erinnere ich mich auch noch gut. Die fand ich wunderhübsch!

    Aber es ist wirklich irre, wie viel du in diesen relativ kurzen Urlaub gepackt hast und das, obwohl anscheinend einige Zeit mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln draufging. Als ich das gerade las, ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass ich Italien nur aus dem Auto heraus kenne (und nur als Beifahrerin, die nicht so viel Mitspracherecht hatte, wenn es um die angesteuerten Ziele ging). Ich hoffe, du kannst dir beim nächsten Mal ein bisschen mehr Zeit für die verschiedenen Sehenswürdigkeiten nehmen, auch wenn dieser erste „schnelle“ Eindruck schon sehr gut klingt. 🙂

    1. Italien ist wohl auch (abseits von Rom) wirklich besser mit dem Auto zu bereisen. Natürlich hätte ich die Ausflüge nicht unbedingt machen müssen, aber andererseits lege ich bei so etwas auch eine gewisse Sturheit an den Tag und denke mir, dass das doch wohl mit Öffis machbar sein muss!
      Besonders für Bozen und die Umgebung brauche ich ein anderes Mal mehr Zeit. Aber das war auch wirklich nur ein Kurzbesuch, um die lange Zugfahrt zurück ein wenig zu unterbrechen.

  2. Das klingt nach einem sehr intensiven, aber auch sehr schönen Kurzurlaub. Unglaublich, was du da alles reingepackt hast! Aber wenn’s für dich ein gutes Pensum war und du den einzelnen Sehenswürdigkeiten die Zeit widmen konntest, die du persönlich dort verbringen wolltest, passt es ja prima.

    1. Doch ja, trotz dichtem Programm konnte ich genug Zeit mit den Sehenswürdigkeiten verbringen. In San Vitale war ich sogar zweimal drin.
      Aber ich habe auch den Eindruck, dass ich mir meistens deutlich mehr anschaue, wenn ich alleine unterwegs bin, da ich dann meist nur kurze Essenspausen mache und überall ganz meinem Tempo folgen kann. Zugegebenermaßen sind so vollgepackte Besichtigungstage aber auch mehr für Kurzurlaube geeignet. 😉

  3. Hach, das Schloss sieht ja toll aus. Da möchte ich auch hin. <3
    Schön, dass du den Urlaub wegen (oder trotz? ;)) deiner vielen Besichtigungen so genießen konntest.

    1. Ich kann es sehr empfehlen! Das Museum dort ist wirklich spannend und ganz toll und abwechslungsreich gestaltet – und die schöne Umgebung sorgt nochmal zusätzlich für eine sehr schöne Atmosphäre. Das war definitiv eins meiner Urlaubshighlights.

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