Dieses Jahr war ich zum ersten Mal auf der Frankfurter Buchmesse. Ich war dienstlich dort und war bei sehr vielen Vorträgen, Diskussionen und Terminen, außerdem habe ich einige Zeit im Gastland-Pavillon verbracht, weil ich noch einen Artikel über die Literatur des Gastlandes schreiben muss. Dass ich ausgerechent in dem Jahr auf der Messe war, in dem Norwegen Gastland war, hat mich natürlich besonders gefreut. Es waren auch sonst zwei sehr spannende Tage auf der Messe (ich war Donnerstag und Freitag dort) und ich konnte auch ein paar wertvolle Kontakte knüpfen.
Die Verlagsstände habe ich nur in meinen Pausen bzw. im Vorbeigehen aufgesucht und so habe ich dementsprechend nicht so viel von den Neuerscheinungen mitbekommen. Ich glaube aber, selbst wenn ich mehr Zeit bei den Verlagsständen verbracht hätte, wäre ich dennoch von der schieren Menge erschlagen gewesen. Mich überfordern solche Mengen an Büchern gerne mal und zu mehr als ziellosem Stöbern bin ich dann gar nicht fähig. Da an den Fachbesuchertagen kein Buchverkauf stattfindet, hätte ich aber vor Ort ohnehin noch nichts kaufen können.
Auch sonst waren die Tage ziemlich überwältigend. Mir war durchaus bewusst, dass die Messe in Frankfurt groß ist, dennoch war mir nicht klar wie groß. Da meine Termine mich ständig quer über das Messegelände und von einer Halle zur anderen geführt haben, habe ich an die 29 km und ca. 40.000 Schritte an den beiden Tagen zurückgelegt.
Schließlich habe ich die Tage auch dazu genutzt, um Lesungen zu besuchen, die rund um die Buchmesse angeboten wurden. Am Donnerstag war ich in der Buchhandlung Weltenleser bei einer Lesung aus Die Glocke im See von Lars Mytting. Neben dem Autor war auch der Übersetzter Hinrich Schmidt-Henkel da; es wurde also sowohl auf Norwegisch als auch auf Deutsch gelesen. Ich muss sagen, dass das eine der besten Lesungen war, die ich jemals besucht habe. Die Buchhandlung war sehr gemütlich, wir wurden mit Getränken und Snacks versorgt und haben sehr viel vom Entstehungsprozess des Buches erfahren. Ich selbst hatte zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 3/4 des Buches als Ebook aus der Onleihe gelesen, habe mir dann aber doch das Hardcover gekauft, um es von Lars Mytting und Hinrich Schmidt-Henkel signieren zu lassen.
Am Freitag war ich dann in der Stadtbücherei Frankfurt bei einer Lesung der beiden norwegischen KrimiautorInnen Unni Lindell (Im Wald wirst du schweigen) und Jørn Lier Horst (Wisting und der Tag der Vermissten). Hinrich Schmidt-Henkel war auch hier als Dolmetscher dabei, ist aber nicht der Übersetzer der beiden Krimis. Auch das war ein schöner Lesungsabend, wenn auch nicht so gemütlich wie in der Buchhandlung und natürlich konnte bei zwei Autoren und Büchern auch nicht so in die Tiefe gegangen werden.
Da ich meinen Frankfurt-Besuch noch um eine Nacht privat verlängert hatte, konnte ich ihn am Samstag noch mit einem gemütlichen Frühstücks-Treffen mit Kostanze abrunden. Wir haben ein paar tolle Stunden mit Gesprächen über alle möglichen Themen verbracht und dann hieß es für mich schließlich wieder aufbrechen.
Uff, wenn ich sehe, wie viel Strecke du auf der Messe hinter dich gebracht hast, ist es ein Wunder, dass du am Samstag so fit gewirkt hast! 😀
Ich freu mich, dass du so viele nette Momente von der Messe mitgenommen hast (und klappte es mit dem Gewicht deines Gepäcks bei der Rückreise?). Das gemeinsame Frühstück war wirklich schön und ich habe mich sehr über das Wiedersehen gefreut! 🙂
Ja, am Vormittag war ich noch fit. Ich bin dann allerdings direkt nach meiner Heimkehr krank geworden und war die letzten zwei Tage auch nicht im Büro. Ich weiß aber nicht, ob das tatsächlich Nachwirkungen der Messe waren.
Mein Köfferchen hatte 8,1 kg – hat also gerade noch geklappt! 😉
Wie ärgerlich, dass du direkt im Anschluss krank geworden bist! Ich wünsche dir gute Besserung!
Ah, sehr gut! 😀 Es waren also doch nicht zu viele Bücher und Broschüren. *g*
Danke!
Ich hätte ja eigentlich noch etwas mehr Broschüren gehabt, habe davon allerdings schon in der Früh beim Packen ein paar aussortiert. Aber das „Abwiegen“ im Vergleich mit meinem Macbook dürfte tatsächlich einigermaßen hingekommen sein. *g*
Hallihallo!
Hm, ich wollte dieses Jahr eigentlich auch mal wieder nach Frankfurt auf die Messe, aber kurzfristig hat das dann doch alles nicht so geklappt. So habe ich zumindest einiges an Geld gespart, denn der Trip hätte mich einiges gekostet… 😮
Aber die Messe in Frankfurt mal zu erleben, ist schon was besonderes. Ich war bisher 2x dort und war beide Mal völlig erschlagen danach. Ich finde in Frankfurt gut, dass es die Fachbesuchertage gibt, weil diese erfahrungsgemäß zwar auch voll, aber nicht so unglaublich überfüllt und überlaufen sind wie das Wochenende. Und wenn man dann vielleicht wirklich ein paar Fach-bezogene Termine hat, bieten sich der Mittwoch-Freitag dann schon an. (Das ist auf der Messe in Leipzig ja ganz anders, da ist jeder Tag für alle geöffnet und entsprechend brechend voll ist es jeden Tag. Da werden ganze Schulklassen aus den Bussen ausgekippt und dann kannst du vergessen, da lässig an den Ständen herum zu schlendern.)) Andererseits ist die Messe in Frankfurt eben wirklich groß und weitläufig und deswegen auch fordernd und anstrengend. Aber ein Erlebnis durchaus; ich finde, man kann die schon mal mitmachen.
In Leipzig auf der Buchmesse bin ich ja eigentlich jedes Jahr (Ausnahme: dieses Jahr, da hat es zeitlich echt nicht geklappt), was aber schon an der Entfernung von mir liegt: ich wohne nur etwa 1 Stunde Autofahrt von der Leipziger Messe entfernt, daher bietet es sich wirklich an, da „mal schnell“ hinzufahren und sich ein paar Stunden in das Getümmel zu werfen und zu gucken 😀 Aber mehr als einen Tag schaffe ich da meistens auch nicht, wenn jetzt nicht gerade supertolle Lesungen oder Termine sind – einfach, weil mir die Menschenmassen dieses Gewimmele zuviel wird. Das mach ich mal ein paar Stunden mit, aber dann war es das auch. Und dann reicht es mir auch für das restliche Jahr 😉
Aber freut mich, dass es dir gut gefallen hat. Die Lesungen, die du besucht hast, klingen auch toll, v.a. so kleinere in schönem Rahmen, wie beispielsweise einer Buchhandlung. Sowas hat natürlich viel mehr Charme als so eine Lesung in den Messehallen.
Schade, dass es bei dir dieses Jahr nicht geklappt hat.
Ich fand es auch relativ angenehm an den Fachbesuchertagen. Vor allem abseits der Kinder- und Jugendbuchverlage, wo sich einiges getan hat, war es eigentlich ziemlich ruhig. Bisher war ich ja nur einmal für einen Tag in Leipzig und dort war ich völlig überfordert von all dem Herumgewusel. Und von der Erreichbarkeit her ist es für mich egal, ob ich nach Leipzig oder Frankfurt fahre.
In den Messehallen habe ich tatsächlich keine Lesung besucht. Kurz bin ich bei einer von Ursula Poznanski vorbei gekommen, aber abgesehen davon, dass meine Tage eh sehr dicht gefüllt waren, waren auch die Messehallen für mich einfach nicht der passende Ort, um einer Lesung zu lauschen. Es war schon schwierig genug, sich auf die Vorträge zu konzentrieren bei all dem Trubel rundherum.
Ich dachte, ich hätte schon etwas geschrieben, aber dann hatte ich es nach dem Lesen des Beitrags vor und dann doch vergessen, passiert mir leider häufig in letzter Zeit 🙁
Frankfurt hat vielen Leuten dieses Jahr wieder gut gefallen, wenn es auch zeitweise sehr, sehr voll gewesen sein muss. Nichtsdestotrotz ist ja Spaß, was ihr draus macht oder so 🙂 Schön, dass es Dir gefallen hat!