Buchstabengeplauder

Buchstabengeplauder #2/2020 oder: das allgegenwärtige Thema

Vor knapp einer Woche habe ich noch über den Stress mit meinen – vergangenen und noch anstehenden – Dienstreisen gejammert und dann ging es auf einmal Schlag auf Schlag: Zunächst mussten wir nur ein paar einzelne Veranstaltungen absagen, dann ganze Kurswochen und schließlich die Empfehlung aussprechen die Büchereien temporär zu schließen. Ich habe wegen Schnupfen die letzten zwei Tage im Home Office gearbeitet (und habe mir also von zuhause aus die Ohren wund telefoniert) und auch ganz allgemein haben wir uns darauf eingerichtet, in der nächsten Zeit möglichst viel im Home Office zu arbeiten. Und parallel zu diesen beruflichen Veränderungen gingen die alltäglichen Veränderungen einher: Zunächst nur Schließung der Unis und Fachhochschulen, dann vieler Theater und Museen, ab nächster Woche auch Schulen, alle Geschäfte, die nicht für die Grundversorgung notwendig sind sowie alle Restaurants und Cafés nach 15:00.

Obwohl man ja das ganze in anderen Ländern schon mitverfolgen konnte und absehbar war, dass es sich in Österreich ähnlich entwickeln würde, war ich dann doch sehr überrumpelt von den Ereignissen der letzten Tage. Aber es ist wie es ist, ich hoffe, dass die Maßnahmen Erfolg zeigen und versuche nun, mich am Wochenende auch wieder an meinen Hobbies (Lesen, Häkeln, etc.) zu erfreuen – das ist mir in den letzten Tagen nicht wirklich gelungen. Zumindest muss ich nicht befürchten, dass mir hier so schnell der Lesestoff ausgeht – das ist ja auch schon mal was.

Ich hoffe, euch geht es gut und ihr kommt alle gesund und unbeschadet durch die nächsten Wochen!

5 thoughts on “Buchstabengeplauder #2/2020 oder: das allgegenwärtige Thema

  1. Ich bin – so seltsam das vermutlich klingen mag – ein bisschen neidisch, weil in Österreich inzwischen so radikal vorgegangen wird. In Frankfurt scheint es zwar in einigen Vierteln wirklich gut mit dem „social distancing“ zu funktionieren, aber in anderen Ecken gibt es dann doch wieder diese Idioten, die der Meinung sind, dass sie die neugewonnene „Freizeit“ mit gemeinsamen Partys und Picknick im Park genießen sollten. Über dieses Verhalten bin ich so wütend, aber solange nur empfohlen wird, dass man sich vernünftig verhält, kann man wohl nicht erwarten, dass sich eben auch alle daran halten.

    Ich hoffe, dass sich bei dir in dieser Woche das Homeoffice möglichst gut eingespielt hat und deine Ohren nicht mehr so viele Telefonieren ertragen mussten. Pass weiter gut auf dich auf! 🙂

    1. Ich verstehe, was du meinst, da ich vor einigen Tagen (umso mehr ich die Situation in Italien verfolgt habe) auch an einem Punkt war, an dem ich froh war, dass nun strenge Maßnahmen ergriffen werden, die ja nochmal um einiges verschärft wurden, seit ich diesen Beitrag geschrieben hatte.
      Wobei man diese Grüppchen trotzdem hier auch erlebt. Im Park und der Skaterbahn schräg unter meiner Wohnung sind die Leute erstaunlich diszipliniert, da sieht man wirklich nur ab und zu Einzelpersonen oder Pärchen, aber als ich gestern einen kleinen Spaziergang gewagt habe, hat sich mir auf der Donauinsel ein etwas anderes Bild geboten. s ist schon ziemlich frustrierend, dass einige Leute in so einer Situation nicht fähig sind sich verantwortungsvoll zu verhalten. Wobei das spätestens am Samstag, wenn das Wetter umschlagen und es deutlich kälter werden soll, vermutlich ohnehin ein Ende haben wird.

      Das Telefonieren hat diese Woche ziemlich aufgehört. Von extern ruft kaum jemand an, am meisten telefoniere ich mit meinen Kollegen. So richtig eingependelt hat sich für mich das Home Office trotzdem noch nicht, aber da bin ich eh nicht die einzige, der es so geht. Heute habe ich auch im Gespräch mit meinen Kolleginnen festgestellt, dass wir wohl zu streng mit uns sind und einfach nicht erwarten sollten, dass in dieser besonderen Situation alles perfekt und super effizient läuft.

      1. Ich weiß, dass für viele Menschen so ein Virus zu abstrakt ist und dass sie sich für beinah unsterblich halten, aber ich kann solch ein Verhalten wirklich nicht nachvollziehen. Bei uns soll es auch ab morgen deutlich kälter werden und ich hoffe auch, dass das etwas hilft …

        Vielleicht solltet ihr dann die Situation als Gelegenheit sehen um mehr Gelassenheit und weniger Perfektionismus zu üben. 😉 Wobei ich mir vorstellen kann, dass das Homeoffice einen gerade dazu verleitet alles besonders richtig machen zu wollen, weil niemand da ist, dem man die Sachen kurz unter die Nase halten und um seine Meinung fragen kann. Aber es ist eine besonders anstrengende Zeit und ich glaube, wir brauchen alle einen langen Atem und so viel Auszeiten wie möglich, um physisch und psychisch heil da rauszukommen. Also pass bitte gut auf dich auf und sei – nicht nur beruflich – nett zu dir! 🙂

        1. Traurig, dass es ohne konkrete Verbote einfach nicht zu funktionieren scheint. Noch nicht mal in Italien, trotz der verheerenden Situation dort. Aber der Wetterumschwung wird sicher zu einem gewissen Grad helfen.

          Einen langen Atem brauchen wir definitiv. Die aktuellen Maßnahmen sind nun bei uns schon bis 13.4. verlängert, aber das war natürlich eh zu erwarten. Ich erstell jetzt mal einen Plan sowohl mit notwendigen als auch netten Dingen für die nächsten Wochen.

          Pass du auch gut auf dich auf!

        2. So ein Plan klingt nach einer sehr vernünftigen Idee! Ich hoffe, du findest viele schöne Sachen, die du machen kannst, um dich zu erholen und zu entspannen. 🙂 Die notwendigen Dinge werden dir ja vermutlich von ganz allein ins Auge springen.

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