Rezensionen

In aller Kürze: Die Unrezensierten 2020

Es gibt noch einige Bücher, die ich 2020 gelesen habe und zu denen ich etws schreiben möchte, ohne sie aber allzu ausführlich zu rezensieren. Daher fasse ich sie hier in aller Kürze in diesem Beitrag zusammen:

Catherine Meurisse – Die Leichtigkeit

2015 entkam die Karikaturistin Catherine Meurisse dem Attentat auf Charlie Hebdo nur, weil sie an dem Tag zu spät dran war. Diese Graphic Novel ist im Grunde ihre Trauerbewältigung; ihr Versuch, mit der Tragödie zurechtzukommen und wieder zurück ins Leben zu finden. Ein sehr ausdrucksstarkes und trotz des traurigen Themas oft auch humorvolles Buch, das dort Bilder findet, wo Worte fehlen. Ich kann es sehr empfehlen, auch wenn man mit Graphic Novels sonst vielleicht nicht soviel anfangen kann.

Casey McQuinn – Red, White & Royal Blue

Alex, der Sohn der amerikanischen Präsidentin, und Henry, ein englischer Prinz, verlieben sich ineinander. Eine traditionsverliebte königliche Familie und die erste weibliche Präsidentin, deren Wiederwahl ohnehin auf der Kippe steht – das sind nicht die besten Voraussetzungen für zwei junge Männer, um sich zu outen. Ein sehr fluffiges und warmherziges Buch, das gerade das richtige ist, wenn die (politische) Realität mal wieder allzu unerfreulich ist. Ein paar Sexszenen weniger hätten auch gereicht und im letzten Drittel zieht es sich außerdem ein wenig, aber dennoch äußerst unterhaltsam und mit einer ganz guten Balance zwischen Liebesgeschichte und Politik.

Selim Tolga – Minimalismus leben für Dummies

Dieses Buch habe ich bei Soleil entdeckt und mir nach dem Lesen ihrer Rezension direkt aus der Onleihe ausgeliehen. Selim Tolga geht das Thema Minimalismus sehr strukturiert und auch sehr pragmatisch an, was ich als wohltuend empfand, nachdem ich persönlich mit dem etwas esoterischen Ansatz von Marie Kondo nicht viel anfangen kann. Es gibt umfangreiche praktische Tipps und To-Do-Listen, mit denen man arbeiten kann. Schön ist auch, dass es dabei nicht nur um tatsächliches Ausmisten geht, sondern auch um Minimalismus als Lebenseinstellung und schließlich auch um Minimalismus im digitalen Bereich. Ein ganz toller Ratgeber, von dem ich seither auch schon einiges praktisch umgesetzt habe.

Stephan Berry – Wahre Römer. Geheimagenten, Touristen und lustige Witwen – die Römer, wie wir sie nicht aus der Schule kennen

Dieses Buch geht anhand 20 beispielhafter Kurzporträts historischer Persönlichkeiten der Frage nach, was einen „wahren Römer“ ausmachte. Dabei geht es nicht nur um die Erlangung des römischen Bürgerrechts, sondern auch um die Frage, wie eine so multikulturelle und multiethnische Gesellschaft wie das Imperium Romanum funktionieren konnte – und was die verbindenden Elemente über Sprachen, Kulturen und Religionen hinweg waren. Ein interessantes Sachbuch und letztendlich auch hochaktuell, da es sich mit Fragen auseinandersetzt, die uns heute noch beschäftigen.

William Goldman – The Princess Bride

Diesen Fantasyklassiker wollte ich schon längst lesen, nachdem ich bisher nur die Verfilmung kannte. Ich habe mir eine sehr schöne illustrierte Ausgabe gegönnt (in diesem Beitrag seht ihr ein paar Fotos), aber leider hat mich der Roman nicht ganz so begeistert wie erhofft. Zwar fand ich die Idee der Rahmenhandlung, in der der Ich-Erzähler den angeblichen Klassiker „The Princess Bride“ kürzt und mit Anmerkungen versieht, sehr witzig, aber in der Umsetzung leider etwas nervig. Die Geschichte in der Geschichte, die von der schönen Buttercup und dem tapferen Westley erzählt, ist unterhaltsam und humorvoll, auch wenn ich etwas damit zu kämpfen hatte, wie unglaublich dumm Buttercup ist. Alles in allem ein schöner Roman mit originellen und witzigen Ideen, die ich allerdings nicht ganz so gelungen umgesetzt fand.

 

Leave a Reply

Your email address will not be published.