Rezensionen Sachbuch

John Garth – The Worlds of J.R.R. Tolkien. The Places that Inspired Middle-earth

erschienen bei Quarto Publishing

Welche realen Schauplätze haben Tolkien für seine Erschaffung von Mittelerde inspiriert? Dieser Frage geht John Garth nach und begibt sich dazu auf eine Spurensuche durch Tolkiens Biografie und zu den Orten, die ihn in seinem Leben geprägt haben.

Vor einigen Jahren habe ich bereits Tolkien und der Erste Weltkrieg von John Garth gelesen, in dem er sich mit den Anfängen von Tolkiens Schaffen beschäftigt. Da mich dieses Buch so begeistert hat, war ich natürlich gleich neugierig auf das neueste Werk.

John Garth folgt anfangs lose Tolkiens Biografie, indem er zunächst auf die Orte seiner Kindheit und deren Einfluss auf die Entstehung des Auenlandes eingeht. Danach widmet er sich eher allgemeinen mythologischen Inspirationen aus aller Welt, ehe er ganz konkret verschiedene Landschaftsformen und Themen (Küste und Meer, Berge, Flüsse und Seen, Wälder, Archäologische Orte, Wachtürme, Kriegsschauplätze und Industrie) untersucht.

Diese Aufteilung ergibt thematisch Sinn, macht es teilweise aber auch nicht ganz einfach allen Ausführungen zu folgen, da Garth sowohl durch die verschiedenen Orte und Zeitalter von Mittelerde als auch die verschiedenen Werke von Tolkien springt. Um das alles richtig einordnen zu können, sollte man einigermaßen sattelfest in Mittelerde sein. Abgesehen vom Herr der Ringe und dem Hobbit, die ich sehr gut kenne, habe ich vor einigen Jahren das Silmarillion und Nachrichten aus Mittelerde gelesen und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich ab und zu ein wenig an meine Grenzen gestoßen bin. „The Worlds of J.R.R. Tolkien“ ist sehr interessant und informativ, erfordert aber auch einige Konzentration beim Lesen.

Aufgelockert wird das alles durch ein sehr umfangreiches Bildmaterial. Das großformatige Buch enthält Landschaftsfotos, Karten, Zeichnungen und Skizzen und ist optisch sehr ansprechend gestaltet. Die Bilder helfen auch dabei, die Inspirationen und Zusammenhänge zu erkennen.

Fazit: Ein sehr schön aufgemachtes Buch, das die vielfältigen Einflüsse auf Tolkiens Weltenschöpfung zeigt, aber auch einiges an Hintergrundwissen erfordert, um all die Informationen einordnen zu können.

3 thoughts on “John Garth – The Worlds of J.R.R. Tolkien. The Places that Inspired Middle-earth

  1. Ich habe das Buch im letzten Jahr in deutscher Übersetzung gelesen. Mir hat es sehr gefallen, vor allem auch, weil es optisch sehr ansprechend gestaltet worden ist. Aber auch inhaltlich war ich voll dabei, wenn es auch stimmt, man muss aufmerksam dabei sein.
    Wird es Dich zu neuen eigenen karten inspirieren? 😉

    1. Optisch ist das Buch wirklich sehr schön gestaltet, inhaltlich bzw. strukturell entsprechen Werke, die Tolkiens Schaffensprozess chronologisch folgen, anscheinend eher meinem Geschmack. Auch wenn ich natürlich nachvollziehen kann, weshalb für dieses Buch eine andere Herangehensweise deutlich sinnvoller ist.
      Ich fand auch erstaunlicherweise das Buch – anders als etwa „Tolkien und der Erste Weltkrieg“ – wenig inspirierend, was meine eigenen Projekte betrifft.

  2. Dann sollte ich wohl doch endlich die ganzen Bücher lesen, die ich mir zu Tolkien und seinen Werken angeschafft habe. 🙂
    Hauptsache ist, Du bleibst trotzdem dran. 😉

Leave a Reply

Your email address will not be published.