Phantastisch Rezensionen

George R. R. Martin – A Storm of Swords

Genre: High Fantasy
Dauer: 47 Stunden 30 Minuten (ungekürzte Lesung)
gelesen von: Roy Dotrice
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternchen

English-Challenge (Strafbuch für März)
2. Chance-Challenge

 

Achtung, enthält SPOILER zu den ersten beiden Bänden (aber natürlich nicht zu diesem Band)!

 

Nach dem Fall von Winterfell und der Schlacht auf dem Blackwater River werden auf Westeros die Karten neu gemischt: Unter den großen Häusern bilden sich mittels Hochzeiten neue Verbindungen, manche Verbündete wechseln ihre Seiten und der Konflikt zwischen den Lannisters und den Starks strebt seinem Höhepunkt entgegen. Währenddessen ist Daenerys weit im Osten damit beschäftigt, eine Armee zusammenzustellen und die Wildlinge rüsten sich im Norden für ihren Angriff auf die Mauer.

„A Storm of Swords“ knüpft nahtlos dort an, wo „A Clash of Kings“ geendet hatte und wirbelt die Leser weiter durch eine Berg- und Talfahrt der Emotionen. Einige Figuren finden ihren Tod, und während ich an einer bestimmten Stelle beim ersten Mal lesen das Buch am liebsten gegen die Wand gedonnert hätte, gibt es auch den einen oder anderen Todesfall, der einem ein tiefe Genugtuung verschafft.
Diesmal, da ich schon wusste, was mich erwartete, fehlte natürlich der Überraschungseffekt, aber der 3. Band war auch beim Re-Read wieder unglaublich spannend. Es gab Szenen, die wollte ich mir am liebsten gar nicht anhören, weil ich schon wusste, dass sie mich wieder sehr aufwühlen würden – das zeigt bereits, wie gut Martin es versteht, mit den Emotionen (und auch Erwartungen) seiner Leser zu spielen.

„A Storm of Swords“ bildet meiner Meinung nach den bisherigen Höhepunkt der Reihe. Es kommen zwei neue Perspektiven hinzu, wovon eine (unerwarteterweise) bald zu meiner Lieblingsperspektive wurde. Dementsprechend habe ich mich natürlich jetzt beim 2. Mal lesen darauf gefreut.
Trotz vieler Handlungsstränge bleibt die Sache noch recht übersichtlich und Martin hat die Fäden auch noch gut in der Hand, obwohl der ganze Plot immer größere Kreise zieht.
Und trotz der unglaublichen Länge von fast 50 Stunden Hörbuch bzw. 1200 Buchseiten wird der Roman einfach nicht langweilig. Ich bin allen Figuren gern auf ihrem Weg gefolgt, habe erneut mit ihnen mitgefiebert und habe manchmal wirklich bis tief in die Nacht hinein der Lesung gelauscht, weil ich nicht aufhören konnte.

„A Storm of Swords“ bekommt von mir ganz klar 5 Sternchen, da es praktisch nichts an dem Roman gibt, was mich wirklich stört.

Für die Hörbuchfassung gilt das leider nicht in demselben Maße, da Roy Dotrice nicht immer der geeignete Sprecher ist. Prinzipiell ist seine Stimme sehr angenehm und man kann ihr gut lauschen, aber sobald er versucht, verschiedenen Figuren verschiedene Stimmen zu verleihen, wird die Sache eher nervig. Nicht nur, dass er einige ganz fürchterlich säuselt oder schnarrt, er bringt auch auf recht unmotivierte Art und Weise diverse Akzente und Dialekte unter. Man gewöhnt sich daran und es hat mich dann auch nicht massiv gestört (sonst hätte ich ihm kaum so lange gelauscht), aber ärgerlich ist es dennoch. Und die Lieder sind auch nicht unbedingt gelungen – da bin ich mal sehr gespannt, wie diese in der HBO-Serie umgesetzt werden.
Apropos Serie: Ich hoffe inständig, dass es eine 3. Staffel geben wird, denn „A Storm of Swords“ enthält wirklich grandiose Szenen, die ich unglaublich gerne sehen würde.

Allen „A Song of Ice and Fire“-Lesern kann ich also nur sagen: Freut euch auf diesen wirklich tollen 3. Band, auch wenn ich die Hörbuchfassung nicht uneingeschränkt empfehlen kann.

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