Buchstabengeplauder

Buchstabengeplauder #35

Lebensgeplauder
Ich habe gerade ein paar nicht ganz so nette Tage hinter mir, da mir recht überraschend ein Weisheitszahn entfernt werden musste. Leider konnte ich mich seither noch nicht mal arm mit Büchern im Bett verkriechen, da ich gerade noch ziemlich mit Diensten eingespannt bin. Aber ich muss auch einräumen, dass es mir nicht so schlecht geht, dass es notwendig gewesen wäre, mich im Bett zu verkriechen. 😉 Da ich ab Montag Urlaub habe, hoffe ich, dass die Wunde einfach weiterhin gut verheilt und ich dann meine freie Zeit unbeschwert genießen kann.
Lesegeplauder
Derzeit lese ich mal wieder viel zu viel gleichzeitig. Auf meinem Nachtkästchen liegt Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden, mit dem ich wegen seines Umfangs wohl auch noch eine Weile beschäftigt sein werde. Parallel lese ich Zusammen ist man weniger allein von Anna Gavalda, das mich nur mäßig begeistert und die Kurzgeschichtensammlung Das Flüstern zwischen den Zweigen von Markolf Hoffmann, von der ich auch noch nicht so ganz überzeugt bin. Als Hörbuch habe ich mir aktuell ein Sachbuch ausgesucht und zwar 635 Tage im Eis von Alfred Lansing über die Shackleton-Expedition. Es war zuerst ein wenig ungewohnt, ein Sachbuch zu hören, aber inzwischen bin ich ganz gut hineingekommen.
Außerdem hat mich nun auch endlich mein Geburtstagsbuch erreicht, das aus Deutschland kam und dank Poststreik einen Monat lang zu mir nach Wien gebraucht hat:
Wie man sieht, ist das Buch schon nicht mehr so ganz das neueste – diese Ausgabe ist von 1988; ursprünglich erschienen ist es 1926. Ich bin auf diesen Klassiker der phantastischen Literatur schon sehr gespannt und hoffe, dass er mir gefallen wird.
Ich finde es übrigens interessant, wie lange es bei manchen Büchern dauert, bis sie übersetzt werden. So wurde dieser Roman auf Deutsch erstmals 1986 publiziert, also 60 Jahre nach dem Original. Noch extremer war es bei Flucht ins Feenland (Lud-in-the-Mist), das auf Englisch ebenfalls 1926 erschienen ist, auf Deutsch aber erst im Jahr 2003.

Balkongeplauder

Da im Juni das Interesse an meinen Balkonpflänzchen doch recht groß war, gibt es wieder einmal ein kleines Update. Zunächst gibt es Verluste zu beklagen: meine Zucchinipflanzen sind mir beide eingegangen. Eine war wegen Mehltau-Befall ohnehin schon mein Sorgenkind, schien aber dennoch weiter zu gedeihen, bis die Hitze sie auf einmal dahingerafft hat. Die andere ist leider Opfer eines Sturms geworden – trotz der geschützten Lage auf meinem Balkon hat der Wind es geschafft, sie quasi einmal herumzuschleudern und am Hauptstängel abzuknicken. 🙁
Außerdem habe ich meine beiden Kästen mit Blümchen, die von Anfang an die Lage bei mir nicht mochten, kurzerhand neu bepflanzt. In einem habe ich Radieschen- und Mangoldsamen ausgestreut, in dem anderen habe ich Steinkraut umgepflanzt, das schon im Begriff war, meine Koniferen zuzuwuchern.

Die Radieschen sind bald erntereif
Das Steinkraut hat sich an seinem neuen Platz eingewöhnt
Bei den Koniferen wachsen die letzten, nicht umgesetzten Reste
des Steinkrauts wie verrückt
Und beim Rest ist weiterhin alles erfreulich. Die Kräuter wachsen brav vor sich hin, vom Pflücksalat ernte ich noch immer regelmäßig und die Kartoffeln scheinen auch zu gedeihen. Bei den Erdbeeren reifen jetzt nochmal Früchte heran (das hätte ich gar nicht mehr erwartet) und die Ringelblumen, die ich dort im Frühling ausgesät habe, blühen nun auch endlich. Die Pelargonien und die Schwarze Susanne wachsen ebenfalls weiterhin als obs kein Morgen gäbe.

Zwischen den Erdbeeren ausgesäte Ringelblumen

Besonders freue ich mich aber über den Mangold, den ich bei den Asiasalaten ausgesät habe. Während die Asiasalate nun zu blühen begonnen haben und somit die Ernte vorbei ist, geht es mit dem Mangold erst so richtig los. Ich habe schon einmal kräftig geerntet und kann (sobald ich wieder kauen kann) bald die nächste Partie zubereiten:

Alles in allem habe ich weniger Verluste zu beklagen, als ich es mit Einsetzen der ersten großen Hitzeperiode befürchtet hätte. Um die Zucchini tut es mir natürlich leid – mal sehen, ob ich nächstes Jahr trotzdem noch einmal einen Versuch starte (ich habe ja immer noch Samen übrig). Ansonsten sieht es aber dafür, dass ich eigentlich gar keinen grünen Daumen habe, auf meinem Balkon auch weiterhin nicht so schlecht aus. 😉

20 thoughts on “Buchstabengeplauder #35

  1. Ich schätze, der berüchtigte Grüne Daumen ist auch nur ein Mythos und durch Spaß an der Sache und Lernerfahrungen gut zu ersetzen. 😉

    Auf deine Meinung zu dem Sachbuch bin ich gespannt – Shackleton interessiert mich sowieso schon länger, da wollte ich mir unbedingt auch mal ein Buch zulegen.

    1. Bisher hatte ich halt immer den Eindruck, dass ich (einzig mit Ausnahme meiner Efeutute) so ziemlich jede Pflanze in Kürze tot bekomme. *g*

      Das Buch über Shackleton will ich ja schon seit Ewigkeiten lesen. Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, ob es jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt ist – bei 35 Grad kann man sich nicht ganz so gut in polare Verhältnisse reindenken.

  2. Gute Besserung! Und ich drücke die Daumen, dass du deinen Urlaub schmerzfrei genießen kannst! 🙂

    Dein Balkon sieht fantastisch aus und du scheinst deine eigene Ernte auch rundum zu genießen – das ist toll!

  3. Ui, das sieht wirklich toll aus auf deinem Balkon. Und auch wenn Verluste zu beklagen sind, finde ich doch, dass du sehr viel Schönes und Feiner herangezogen hast. 🙂

  4. Mit den Zucchini habe ich heuer auch kein Glück. Obwohl ich zwei Pflanzen habe, ist grade mal eine Zucchini drauf und die ist auch auf der kleinen Seite 🙁 ich vermute, dass bei mir anfangs der ständige Wetterumschwung Schuld daran hat, dass sie nicht richtig anwachsen konnten. Nun bin ich neugierig wie sie diese Hitze vertragen und ob die ihnen den Rest gibt.

    Deine Beete sehen soooo toll aus und es harmoniert alles so schön 🙂
    Liebe Grüße, Melli

    1. Ich hatte zum Glück ja vorher schon ein paar Zucchini geernet. Es war aber echt bitter, dass bei der sturmgeschädigten Pflanze grad haufenweise junge Früchte herangewachsen sind. Um die andere dagegen wars nicht so schade, die hat mir eh fast die ganze Zeit nur Sorgen bereitet.
      Ich hoffe, dass deine sich nochmal aufrappeln!

  5. Gute Besserung! Ich bin seeehr gespannt, wie Dir das Nils Holgersson Buch zusagt, ich habe das als Kind gefühlte 4000 Mal angefangen und nie fertig bekommen. Ich fand den Anfang immer recht spannend, dann war aber irgendwann schnell die Luft raus, vllt. sollte man das nicht als Kind lesen. Und für Jemanden ohne grüne Daumen finde ich Deinen Balkon aber richtig toll!

    1. Danke!
      Ich glaube, dass Nils Holgersson heutzutage nicht mehr wirklich kindertauglich ist. Mir gefällt es bisher ganz gut, aber ich finde, dass es am besten dazu geeignet ist, es in kleinen Portionen nebenbei zu lesen.

  6. Ich wünsch dir gute Besserung!

    Dein Balkongarten sieht immer besser aus. Um die Zucchini-Pflänzchen tut es mir leid, aber wie du selber schreibst, probiere es nächstes Jahr nochmal.

    Ich hab mal im tiefsten Winter ein Buch gelesen, dass in der Wüste spielte. Ich war damals unterwegs mit der Bahn, völlig vertieft in der Geschichte und der Hitze und musste aussteigen in den Schnee. Das war so ein Kontrast, ich erinnere ich genau darum noch so gut daran. ^_^

  7. Oh mann, Weisheitzahn und viele Dienste! Dann erhole Dich ab Montag und genieße Deinen wohlverdienten Urlaub.

    Dein Balkon sieht schön lebendig aus und der Nutzbereich gedeiht prima (und offenbar lecker), das ist großartig. 🙂

    Das Shackleton-Buch habe ich vor ein paar Jahre gelesen – ich fand es sehr fesselnd, auch wenn ich viele nautische u. Schiffs-Informationen mangels weitergehender Kenntnis nur "hinnehmen" konnte.

  8. Ohje, Weisheitszähne können einem aber auch das Leben schwer machen. Zum Glück bist du trotzdem in der Lage, etwas zu unternehmen (bzw. zu arbeiten). Ich habe mich bis jetzt erfolgreich gedrückt, mir meine ziehen zu lassen.
    Dann genieß mal ab morgen schön deinen Urlaub! 🙂

    Die Shackleton Expedition sagt mir gar nichts… Wenn ich an Eis denke und Expeditionen, dann kommen mir immer nur Amundsen und Scott in den Sinn, aber ich glaube, ich rede grad eh Unsinn.^^

    1. Shackleton war kurz nach Scott und Amundsen – den beiden gings darum, zuerst den Südpol zu erreichen, während Shackletons Expedition das Ziel hatte, erstmals den antarktischen Kontinent zu durchqueren.

  9. Hoffentlich kannst du deine freien Tage genießen und die Weisheitszahnwunde muckt nicht.
    Insgesamt sieht dein Balkon doch super aus. Schade nur um die Zucchinipflanzen. Aber dass du einen schwarzen Daumen hast, können wir wohl hiermit ad acta legen. 😀

  10. Ich wünsche dir auch gute Besserung! Weisheitszähne entfernt zu bekommen ist eine nervige Sache, was ich so aus meinem Umfeld mitbekommen habe, aber meistens geht es ja doch recht schnell wieder aufwärts. Schön kühlen.

    Und ich finde deinen Balkon hübsch. Wäre ich nicht so faul, könnte ich unseren auch mal bepflanzen.

  11. Ich danke euch für die Besserungswünsche! 🙂 Pünktlich zum ersten Urlaubstag bin ich heute nicht nur beschwerdefrei, sondern habe auch wieder angefangen, normal zu essen, was meine Laune um 100 Prozent gesteigert hat. 😉 Ich hab dann auf jeden Fall gleich mal einen Teil meines Mangolds verkocht und 2 Radieschen genascht – Hölle, sind die scharf!

  12. Bäh, Weisheitszahn. Hoffentlich heilt alles ganz fix – bei mir hats nur ein paar Tage gedauert (ich habe mir alle vier unter Narkose entfernen lassen…).
    Dein Balkon sieht auch sehr hübsch aus! Ich habe seit neuestem eine Terrasse, aber ob ich da auch Nutzpflanzen ziehe, hm…

    1. Ja, bisher ist alles gut verheilt. 🙂
      Ich hatte bei mir auf dem Balkon gleich Nutzpflanzen geplant – ich war mir eher nicht sicher, ob ich überhaupt Zierpflanzen wollte. Aber jetzt bin ich mit der Mischung doch sehr zufrieden.

  13. Servus, Neyasha.
    Kleine Rückschläge gehören auch zum Gärtnern; und selbst große Bäume fallen Gevatter Sturm zum Opfer.
    Das wuchernde Steinkraut kannst Du auch per Schnitt einschränken, zwischen den Koniferen jetzt. Sie blühen auch an den Seitentrieben.

    Jede noch so winzige Ecke Garten birgt einem Freuden!

    bonté

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