Nanwig ist eine Figur aus meinem Roman „Die Göttersteine“ und die jüngere Halbschwester von Königin Bergund. Ich habe bisher noch nicht viel mit ihr geschrieben, aber sie wird im Laufe des Romans wichtiger und erhält auch eine eigene Perspektive. Bislang kann ich also noch nicht gut beurteilen, wie sie sich schreiben lässt, auch wenn sie mir als Charakter bereits sehr klar vor Augen steht.
Nanwig ist nahezu das Gegenteil von Bergund. Sie ist meistens fröhlich und unbeschwert und drückt sich vor ihren Pflichten, soweit das nur möglich ist. Mit ihren langen dunklen Locken, den blauen Augen und einem gewinnenden Lächeln gilt sie als eine echte Schönheit und das ist ihr selbst sehr wohl bewusst. Sie wendet auch einige Zeit und Mühe für ihr Äußeres auf. In der Hauptstadt bestimmt sie sozusagen die neuesten Modetrends: Die meisten Frauen von Rang und Namen orientieren sich an dem, was sie trägt. Davon abgesehen ist Nanwig auch an Klatsch und Tratsch interessiert und möchte immer wissen, worüber man gerade so spricht.
Man kann ihr vermutlich vorwerfen, dass sie ziemlich oberflächlich ist. Sie ist darüber hinaus aber auch sehr freundlich und offen und hat nur wenig Standesdünkel. Ihre Dienerinnen betrachtet sie als Freundinnen, sie flirtet mit der Palastwache und mischt sich durchaus mal unter das einfache Volk.
Kurz und gut: Sie ist ein perfektes Prinzesschen und führt das perfekte Leben – und ich habe natürlich nichts besseres zu tun, als ihr das zu zerstören. Hehe. Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. 😉
Das klingt jetzt sehr gemein, aber ich mag Nanwig wirklich gerne und finde es interessant, ihren Charakter zu entwickeln und zu sehen, wie sie mit den unerfreulichen Ereignissen umgeht.
Man kann sich vielleicht vorstellen, dass sie und Bergund nicht immer gut miteinander klarkommen, auch wenn es zwischen den beiden keine echte Abneigung gibt. Aber sie verstehen einander nicht und sind auch oft genervt von der jeweils anderen.
Ich habe leider bisher nur wenige Szenen mit Nanwig und die meisten sind noch dazu für sich allein nicht wirklich verständlich. Ich kann euch daher nur eine bieten, die noch eine äußerst rohe Rohfassung ist, da ich mir noch nicht sicher bin, ob sie überhaupt im Roman bleiben wird. Nur als kurze Erklärung vorneweg: Erling ist einer von Nanwigs Leibwächtern, Conlin ist ihr Vetter und Nesrun eine ihrer Freundinnen.
Als das Gelände abschüssiger wurde, zügelte Nanwig ihre Stute und wendete sie. Sie hatte ihr Gefolge weit hinter sich gelassen und wartete, bis die anderen sie eingeholt hatten. Ihre Freundinnen lachten, aber Erling machte ein finsteres Gesicht. „Herrin, das war leichtsinnig. Ihr könnt uns nicht einfach so weit vorausreiten.“
„Was kann ich dafür, dass eure Pferde so langsam sind?“, neckte Nanwig ihn.
Erling blieb weiterhin ernst. „Das war gefährlich. Ihr solltet so etwas wirklich nicht tun. Was, wenn Euer Pferd gestolpert wäre?“
Nanwig schenkte ihm einen treuherzigen Augenaufschlag. Ihr war bewusst, dass der Wind ihre Haare zersaust und ihre Wangen gerötet hatte – und dass das eine Art von wilder Schönheit in ihr hervorbrachte, der Erling nur schwer widerstehen konnte. „Ach, nun sei doch nicht so streng mit mir!“
Der junge Wächter wurde prompt rot im Gesicht und schien nicht mehr zu wissen, wohin er schauen sollte. Nesrun kicherte verhalten. „Ich bin nur besorgt um Euch“, brachte Erling schließlich hervor. „Schließlich sind wir hier, um Euch zu beschützen.“
„Was kann ich dafür, dass eure Pferde so langsam sind?“, neckte Nanwig ihn.
Erling blieb weiterhin ernst. „Das war gefährlich. Ihr solltet so etwas wirklich nicht tun. Was, wenn Euer Pferd gestolpert wäre?“
Nanwig schenkte ihm einen treuherzigen Augenaufschlag. Ihr war bewusst, dass der Wind ihre Haare zersaust und ihre Wangen gerötet hatte – und dass das eine Art von wilder Schönheit in ihr hervorbrachte, der Erling nur schwer widerstehen konnte. „Ach, nun sei doch nicht so streng mit mir!“
Der junge Wächter wurde prompt rot im Gesicht und schien nicht mehr zu wissen, wohin er schauen sollte. Nesrun kicherte verhalten. „Ich bin nur besorgt um Euch“, brachte Erling schließlich hervor. „Schließlich sind wir hier, um Euch zu beschützen.“
„Aber das weiß ich doch.“ Nanwig legte für einen kurzen Augenblick ihre Hand auf seinen Unterarm, was den Wächter noch verlegener machte. „Und dafür bin ich dir sehr dankbar.“
„Lass gut sein“, brummte Conlin genervt, auch wenn sie nicht wusste, ob er auf sie wütend war oder auf seinen Kameraden. „Und Erling, reiß dich zusammen, du weißt, dass meine liebe Base uns alle gern um ihren Finger wickelt.“
Sehr schönes Bild!
Nanwig wirkt auf dem Bild genauso, wie du sie in deinem Text beschrieben hast: sehr freundlich und unbeschwert. 🙂
Und du willst ihr das Leben schwer machen? Wie gemein.^^ Aber gut, sonst wärs ja langweilig. 😀
Hast du eigentlich schon die ganze Geschichte fertig? Also, in dem Sinne, dass du weißt, wem was widerfahren wird und ob es ein Happy End geben wird?
Nein, ich weiß leider noch nicht, was alles genau bis zum Ende passieren wird. Da ich aber mehrere Handlungsstränge und mehrere Hauptfiguren habe, wird es für einige ein Happy End geben und für einige nicht (es überleben auch nicht alle bis zum Ende *hüstel*).
Es hätte mich aber ehrlich gesagt auch gewundert, wenn gerade du alles rosarot erzählt hättest. 😀
Sehr spannend auf jeden Fall. 🙂
"gerade du" – huh, wettere ich hier so gegen Happy Ends oder mache ich so einen negativen Eindruck? *gg*
Aber stimmt schon, zuviel Friede-Freude-Eierkuchen am Ende mag ich nicht, weder beim Lesen noch beim Schreiben.
Haha, nein, aber habe schon mitbekommen, dass realistische Enden dir näher liegen, als aufgezwungene 08/15-Happy Ends. 😀
Boah ey…sollst du AUSMALEN??? Also wenn ICH so zeichen könnte, würde ich nicht ausmalen.Und die Dame sieht noch dazu haargenauso aus, wie man sie sich nach deiner Beschreibung vorstellt. Toll! Nein, Du sollst nicht ausmalen!! :-)))))
Hahah, naja, ich zeichne derzeit nur sehr selten, da es doch sehr fordernd ist. Ausmalen ist halt schön entspannend und auch was für eine Viertelstunde zwischendurch.
Sehr schöne Zeichnung.
Und stimmt, Zeichnung und Beschreibung passen wunderbar zusammen. Auch der kurze Ausschnitt macht Nanwig sehr lebendig.
Hach ja, eine Geschichte wäre ja nicht so spannend, wenn wir unsere Charaktere nicht ein bisschen quälen würden 😉
Danke! 🙂
Ja, genau, wir sind hier ja schließlich nicht bei Rosamunde Pilcher. *gg*
Jaaa, ich liebe diese Charaktervorstellungen von dir.
Das freut mich. 🙂