erschienen bei Audio Media
ungekürzte Lesung von Stephanie Keller
In einem Moment hat Jeevan noch König Lear im Theater gesehen, im nächsten scheint bereits die Welt, wie er sie kannte, zu Ende zu gehen: Ein fürchterlicher Virus breitet sich auf der ganzen Welt aus und rafft einen großen Teil der Menschheit dahin.
Zwanzig Jahre danach zieht die „Symphonie“, eine Theater- und Musikergruppe, durch verlassene Landstriche und kleine Ortschaften, in denen Überlebende begonnen haben, sich ein neues Leben aufzubauen.
„Das Licht der letzten Tage“ ist ein Roman, der im Deckmantel der Postapokalypse daherkommt, tatsächlich aber sehr viel mehr ist. Er wechselt zwischen verschiedenen Handlungssträngen und zwischen mehreren Zeitebenen. Als verbindendes Element aller Ebenen fungieren der Schauspieler Arthur,
der gleich zu Beginn des Romans im Theater stirbt, und die Comic-Serie
„Das Licht der letzten Tage“, die seine Ex-Frau gezeichnet hat. Die Zusammenhänge
sind anfangs nicht gleich ersichtlich, treten aber im Laufe des Buches
immer stärker zutage und führen auch zu einigen Überraschungen.
der gleich zu Beginn des Romans im Theater stirbt, und die Comic-Serie
„Das Licht der letzten Tage“, die seine Ex-Frau gezeichnet hat. Die Zusammenhänge
sind anfangs nicht gleich ersichtlich, treten aber im Laufe des Buches
immer stärker zutage und führen auch zu einigen Überraschungen.
Im Zentrum stehen folgende Handlungsstränge:
Gemeinsam mit Jeevan erlebt man, wie sich die Krankheit immer mehr ausbreitet, während er sich mit seinem Bruder und gehorteten Vorräten in der Wohnung verbarrikadiert. Die Autorin beschreibt sehr eindringlich und beklemmend, wie überall auf der Welt das Chaos ausbricht und unsere bekannte Zivilisation zusammenstürzt.
Kirsten ist mit der Symphonie unterwegs und sucht nach weiteren Heften des Comics und nach
Presseartikeln über Arthur, mit dem sie als
Kinderschauspielerin bis zum Ausbruch der Krankheit auf der Bühne stand. Zusammen mit Kirsten bekommt man Einblick in das harte Leben auf der Straße und begegnet auch einer gefährlichen Gruppe religiöser Fanatiker.
Presseartikeln über Arthur, mit dem sie als
Kinderschauspielerin bis zum Ausbruch der Krankheit auf der Bühne stand. Zusammen mit Kirsten bekommt man Einblick in das harte Leben auf der Straße und begegnet auch einer gefährlichen Gruppe religiöser Fanatiker.
Auf dem Flughafen Severn City in Michigan ist schließlich ein Passagierflugzeug kurz nach dem Ausbruch der Katastrophe gestrandet. Die Reisenden, unter denen sich auch Arthurs Freund befindet, bleiben in ihrer Ratlosigkeit hier und bauen sich im Laufe der Jahre ein neues Leben auf. Sie gründen ein „Museum der Zivilisation“, in dem sie Dinge aus der Zeit „davor“ sammeln.
Dazwischen werden auch immer Passagen aus Arthurs Leben eingeflochten und man erlebt mit, wie der Comic entsteht, der für Kirsten später so wichtig wird.
Mitunter ist der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen verwirrend und es dauert ein wenig, bis man sich in das Buch eingelesen hat. Ich habe es aber sehr spannend gefunden, wie alle diese Handlungsstränge ineinander verflochten werden und wie man durch sie auch sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Katastrophe bekommt. Die Figuren sind auch alle vielschichtig und interessant ausgestaltet.
„Das Licht der letzten Tage“ ist ein fesselnder und interessant aufgebauter Roman, der nicht nur ein sehr erschreckendes Szenario entwirft, sondern auch mit vielen ruhigen Momenten punkten kann. Er wirft auch einige Fragen auf, etwa, was unser Leben ausmacht, was Zivilisation für uns bedeutet und wie eine Gesellschaft mit so einer Katastrophe umgehen kann.
Ein sehr interessantes und ungewöhnliches Buch, das mitunter etwas sperrig ist – aber es lohnt sich dranzubleiben!
Ich schleiche ja schon eine Weile um den Roman herum, bin aber nie sicher gewesen, ob das was sein könnte. Scheint aber, als lohne es sich. Also auf der WuLi nach oben gewandert. 🙂
Es lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall, wenn man keinen geradlinigen, postapokalyptischen Roman mit viel Action erwartet.
Salut, Neyasha.
Für manche ist Zivilisation nur eine Tünche über dem Raubtier Mensch. Für andere ist sie das was die Menschheit definiert. Wobei "Zivilisation" per se kein Absolutum ist, weil sich Abgründe auch hier leichtens finden lassen. Zivilisation ist auch immer das, was Menschen bereit sind aus einem Miteinander zu machen.
In jedweder Situation sind aber Ideologien das Letzte was Menschen brauchen. Denke ich.
Hoffe Du hast Deine lange Woche gut über alle Runden gebracht.
bonté