Im Advent habe ich einige weihnachtliche Bücher gelesen oder gehört, die ich euch hier kurz vorstellen möchte:
René Freund – Swinging Bells
Sandra und Thomas freuen sich auf ruhige Weihnachten in trauter Zweisamkeit. Lästig ist nur, dass vorher noch Leute vorbeikommen wollen, um das zum Verkauf angebotene Bett abzuholen. Als Leo und Elisabeth, die beiden Käufer, mit einer Flasche Prosecco vor der Tür stehen und es sich dann auf dem Sofa gemütlich machen, wird klar, dass es hier ein Missverständnis geben muss.
Da mir René Freunds „Niemand weiß, wie spät es ist“ so gut gefallen hat, war ich begeistert, als ich von dem Autor ein Weihnachtsbuch in der Onleihe entdeckt habe. Die Ausgangssituation klang lustig und war auch wirklich amüsant geschrieben. Aber dann wurde das Buch zunehmend dramatisch und der Tonfall zwischen den vier Figuren immer aggressiver. Für eine böse Satire war das Buch dann aber wiederum zu oberflächlich und klischeehaft. Das hat eine für mich nicht wirklich passende Mischung ergeben. Mich hat das Buch zwar trotzdem gut unterhalten, aber bei weitem nicht so gut gefallen wie „Niemand weiß, wie spät es ist“.
Twelve Doctors of Christmas
Dieses Buch beinhaltet 12 Doctor Who-Kurzgeschichten rund um Weihnachten von verschiedenen AutorInnen – eine Geschichte für jeden Doktor (das Buch ist 2016 erschienen, daher ist Thirteen hier noch nicht vertreten).
Die Geschichten sind sehr unterschiedlich. Manche sind eher eine Charakterstudie, manche konzentrieren sich verstärkt auf das Weihnachtsfest an sich, manche sind actiongeladen. Ich hatte mit allen Geschichten sehr viel Freude, wobei mir jene mit dem 3. Doktor (hier gibt es ein Crossover mit dem 10.) sowie jene mit dem 7., 10. und 12., bei denen sich die Abenteuer wie verkürzte Serienfolgen anfühlten, besonders gut gefallen haben. Auch die 1. Geschichte, die den Doctor, Barbara, Ian und Susan in eine idyllische Weihnachtsszenerie führt, bei der irgendetwas falsch zu sein scheint, war gleich ein Highlight zum Einstieg. Ich kannte vorher Doctor Who ausschließlich in Serienform, aber diese Sammlung hat mir Lust auf weitere Kurzgeschichten gemacht.
Francis Duncan – Ein Mord zu Weihnachten
Hörbuch gelesen von Hans Jürgen Stockerl
Dieser Krimi ist ursprünglich 1949 erschienen und der 2. Band der Serie rund um den Detektiv Mordecai Tremaine. Benedict Grame lädt zum großen Weihnachtsfest in seinem Herrenhaus ein. Unter den Gästen befindet sich auch der Hobbydetektiv Mordecai Tremaine und tatsächlich liegt bald eine Leiche unter dem Christbaum.
Es handelt sich um einen klassischen britschen Krimi mit einem äußerst sympathischen Detektiv. Ich hatte ein wenige Probleme dabei alle Personen zuzuordnen, aber das mag auch am Hörbuch gelegen haben. Da ich nicht nur ein schlechtes Namensgedächtnis habe, sondern auch ein sehr visueller Mensch bin, kann ich mir Namen nicht gut merken, wenn ich sie nur höre – und hier gibt es doch eine ganze Reihe von Namen. Abgesehen davon hatte ich aber viel Freude mit dem Buch. Den 1. Band muss man für das Verständnis nicht kennen, auch wenn ab und zu darauf angespielt wird. Nichtsdestotrotz hat mir dieser Krimi sehr viel Lust auf die weiteren Bände der Serie gemacht.
Corinna Gieseler – Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company
Weihnachten steht vor der Tür, als Freda sich unvermittelt zusammen mit ihrem Kater Mr Livingstone am Nordpol wiederfindet, wo sie der Christmas Company, dem Wunscherfüllungs-Großunternehmen des Weihnachtsmanns aus der Patsche helfen soll.
Das schöne Cover, der humorvoll klingende Klappentext und die Erwähnung einer Expedition durch die Arktis haben mich zu diesem Kinderbuch greifen lassen. Leider konnte es mich gar nicht überzeugen. Vieles wird hier zusammengeworfen: eine Komödie mit modernen Wichteln und Weihnachtsmännern, die aus der Erfüllung der Weihnachtswünsche ein Großunternehmen gemacht haben, eine abenteuerliche Expedition ins ewige Eis und eine märchenhafte Geschichte voller alter, fast vergessener Weihnachtswesen. Ich habe das Gefühl, dass jedes für sich gut funktioniert hätte, aber als Mischung war mir das ganze zu überladen, zu verworren und letztendlich auch zu oberflächlich.
Der Franics Duncan klingt gut, den habe ich mir mal auf die Bibliotheks-Merkliste gesetzt. Schade, dass dich die anderen drei Titel nicht so überzeugen konnten.
Die Doctor Who-Kurzgeschichten-Sammlung konnte mich auch überzeugen! An der habe ich rein gar nichts auszusetzen, auch wenn das anscheinend in der Rezension nicht entsprechend rübergekommen ist.
Stimmt, hattest du geschrieben! Da hatte ich beim Überfliegen meine desinteressierte Reaktion als negative Anmerkung deinerseits gespeichert. Das kommt davon, wenn man erst einen Beitrag im Feedreader liest und ihn dann eine Weile geöffnet lässt, um ihn dann vor dem Kommentieren nicht noch einmal anzuschauen. 😉