Jugendbuch Rezensionen

[Kurzrezensionen] Jugendbücher für Reiselustige

Cecilia Vinesse – The Summer of Us

Nach dem Schulabschluss begeben sich fünf Freunde auf einen Interrail-Trip durch Europa – eine letzte gemeinsame Zeit, ehe sie auf verschiedene Universitäten gehen werden. Aber Konflikte und unausgesprochene Gefühle trüben die unbeschwerte Reise.

Ich habe diesen Jugendroman bei einem Flohmarkt mitgenommen, da er nach einem netten Sommerbuch klang. Und genau das habe ich bekommen, aber mehr auch nicht. Obwohl das Gefühlsleben der Figuren recht nah ausgeleuchtet wird, bleibt die Autorin dabei doch an der Oberfläche. Und das trifft leider auch auf die Reise selbst zu. Es geht nach Paris, Amsterdam, Florenz, Rom und Barcelona und so klischeehaft wie bereits die Auswahl klingt, so sind es auch die Beschreibungen der einzelnen Städte. Ein Buch übers Erwachsenwerden und darüber, den Platz im Leben zu finden, das sich flott zwischendurch lesen lässt, aber bei keinem der Themen sonderlich in die Tiefe geht.

Sara Barnard – Destination Anywhere

Ein ähnliches Thema, aber ganz anders umgesetzt ist „Destination Anywhere“. Darin bricht die siebzehnjährige Peyton Hals über Kopf nach Kanada auf, nachdem in der Schule und mit ihren Freunden alles schiefgelaufen ist. Fern von allem, was ihr in den letzten Jahren das Leben zur Hölle gemacht hat, möchte sie herausfinden, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe an Backpackern bricht sie zu einem unvergesslichen Roadtrip auf.

Sara Barnard schafft in diesem Roman das, was ich mir eigentlich auch von „The Summer of Us“ erhofft hätte: Eine schön zu lesende Reisegeschichte, die aber auch ernste Themen auslotet. Peyton hatte in der Vergangenheit mit Mobbing zu kämpfen und geriet dann auf der verzweifelten Suche nach Freunden in die falsche Clique. Die Autorin beschreibt hier sehr eindringlich die Folgen von Mobbing und von toxischen Freundschaften. Erst auf ihrer Reise lernt Peyton nicht nur sich selbst besser kennen, sondern auch, was Vertrauen und echte Freundschaft bedeutet. Abgerundet wird das ganze dadurch, dass Peytons Konflikte mit ihrer Familie ebenfalls aufgearbeitet werden.

Ein ganz toller Jugendroman, der nicht nur bei den Themen und der Figurenzeichnung in die Tiefe geht, sondern auch die Reise durch Kanada so stimmungsvoll beschreibt, dass ich mir gewünscht hätte, sie wäre noch länger weitergegangen. Ich kann das Buch allen wärmstens ans Herz legen – Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen.

3 thoughts on “[Kurzrezensionen] Jugendbücher für Reiselustige

      1. Ich habe von Sara Barnard schon seit längerem „A Quiet Kind of Thunder“ auf der Merkliste, war aber bei dem Thema nicht so ganz sicher, ob das Buch was für mich wäre. „Destination Anywhere“ klingt da für mich reizvoller und wäre eine gute Möglichkeit die Autorin mal auszuprobieren. 🙂

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