Dorothy L. Sayers – Zur fraglichen Stunde
„Zur fraglichen Stunde“ ist der siebte Krimi rund um Hobbydetektiv Lord Peter Wimsey und nachdem ich den Vorgänger „Fünf falsche Fährten“ abgebrochen hatte, hat mir dieser nun wieder richtig gut gefallen.
Er beginnt damit, dass Harriet Vane bei einem Wanderausflug über eine Leiche stolpert und daraufhin gemeinsam mit Lord Peter Wimsey zu ermitteln beginnt. Erschwert wird die Sache dadurch, dass die Leiche kurz nach Harriets Entdeckung von der Flut davongespült wurde und es außerdem den Anschein hat, als ob niemand zur fraglichen Zeit überhaupt in ihrer Nähe gewesen wäre.
Dieser Roman lebt nicht nur vom überzeugend konstruierten Kriminalfall, sondern vor allem von dem Geplänkel zwischen Harriet und Peter. Während er weiterhin seine Angebetete umwirbt, kommt es zu sehr spritzigen Wortgefechten und auch einigen nachdenklichen Momenten. Harriets Charakter wird hier weiter ausgebaut und ich freue mich darauf, in den nächsten Bänden mehr von ihr zu lesen.
Rotraut Schöberl (Hrsg.) – LiteraTier. Von Adler bis Zwergflusspferd
Vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels wurde dieses Jahr anlässlich des Welttags des Buches die Anthologie „LiteraTier“ hersausgegeben und in Buchhandlungen verschenkt. Darin finden sich Texte von verschiedenen AutorInnen wie etwa Selma Lagerlöf, Arno Geiger, Leoni Swann, Paul Auster und Erich Kästner, in denen jeweils ein bestimmtes Tier im Mittelpunkt steht.
Mir hat die Zusammenstellung, die Auszüge aus Klassikern, Kurzgeschichten und auch einzelne Kapitel aus modernen Romanen enthält, sehr gut gefallen. Den einen oder anderen Text kannte ich schon, aber ich habe auch einiges neues entdeckt. Zwar hat mir nicht alles gleich gut gefallen, aber es sind doch ein paar Werke auch auf meiner Wunschliste gelandet, so etwa „Der Pfau“ von Isabel Bogdan und „Mings fetteste Beute“ von Patricia Highsmith.
Die Idee hinter dem Buch ist wirklich schön, die Auswahl der Texte ist sehr abwechslungsreich und ich habe das Lesen dieser kleinen Anthologie sehr genossen.
Deborah Crombie – Das Hotel im Moor
Mir ist die Krimireihe von Deborah Crombie rund um Duncan Kincaid und Gemma James schon vor einer ganzen Weile bei Winterkatze untergekommen und als ich gesehen habe, dass es den Auftakt in der Onleihe gibt, habe ich es einfach mal damit probiert.
In diesem ersten Band wird Inspektor Duncan Kincaid in seinem Urlaub prompt mit einem Mord konfrontiert und so beginnt er vor Ort zu ermitteln, während seine Kollegin Gemma James die Familien der Verdächtigen befragt.
Obwohl mir das Setting an sich gefallen hätte, fand ich den Krimi eher so mittelmäßig. Die Auflösung hatte ich schneller begriffen als Duncan Kincaid und der Showdown am Ende beruht darauf, dass sich eine Figur wirklich strunzdumm verhält. Ich konnte außerdem noch nicht so recht mit dem Ermittlerduo warm werden. Ich fand es etwas befremdlich, dass Duncan gleich mit zwei Frauen munter flirtet (von denen eine verheiratet ist), während Gemma in einer Situation ist, die ich persönlich nicht so gern in Krimis lese: Sie ist alleinerziehende Mutter, die damit kämpft, Privatleben und Job unter einen Hut zu bekommen.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich diese Krimiserie weiterlesen werde. Vielleicht probiere ich es aber zumindest noch mit ein bis zwei weiteren Bänden.
Ich mag ja "Gaudy Night" mit Harriet besonders gern. Es ist nicht sooo spannend, aber es erzählt viel über die Figur und das Studium von Frauen in Oxford.
Ich bin gespannt, wie dir "Der Pfau" dann gefallen wird.
Was Gemma angeht, so kann ich zumindest versprechen, dass ihre Situation in den kommenden Büchern besser wird.
"Gaudy Night" und auch "The Nine Tailors" wurde mir schon mehrfach ans Herz gelegt als die Highlights. Ich bin auf beide schon gespannt.
Mal sehen, wann es mit dem Pfau was wird. Gerade erst hatte ich in der Arbeit die Gelegenheit, zwischen einigen Gratisbüchern eins auszusuchen und da hätte ich mir fast dieses genommen, aber es wurde dann doch Juli Zehs "Unterleuten".
Meine Mutter ist TOTALER Deborah Crombie- Fan und liegt mir immer (immer!) in den Ohren, dass ich doch auch mal was davon lesen soll. Sie hat alle Teile (ich glaube, im Eifer des Kauf-Gefechts und des Vergessens auch manche Teile doppelt…) und wartet sehnsüchtig auf weitere… o.O
Hihi, und dich reizen die Bücher nicht?
Irgendwie habe ich einfach genug andere Bücher, die ich "lieber" und "dringender" lesen möchte als diese Krimis. Und – auch wenn es komisch klingt – mich schreckt es tatsächlich ab, eine Buchreihe mit sooo vielen Teilen zu beginnen. Da nimmt man sich ja schon einiges vor…