erschienen im Albrecht Knaus Verlag
Winterkatzes Sachbuch-Challenge
Der Untertitel des Buches lautet „Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen“ beschreibt den Inhalt bereits perfekt. Randall Munroe, Physiker, ehemaliger NASA-Mitarbeiter und Comiczeichner, beantwortet in diesem Buch allerlei seltsame (und manchmal beunruhigende) Fragen auf eine wissenschaftliche (naja, weitgehend wissenschaftliche) Weise.
Die Fragen reichen dabei von „Was wäre, wenn jeder Mensch auf der Erde zeitgleich einen Laserpointer auf den Mond richtet – würde er dann seine Farbe ändern?“ bis hin zu „Wenn ein Asteroid ganz klein, aber enorm massereich wäre, könnte man dann wie der Kleine Prinz darauf leben?“
Ursprung des ganzen war die „What If?“-Rubrik seines Webcomics xkcd.com, wo er jede Woche eine der Fragen, die ihm zugesendet werden, beantwortet. Um zu sehen, ob man mit dem Buch etwas anfangen könnte, ist es also ratsam, sich dort einmal ein wenig einzulesen.
Ich will nicht behaupten, dass ich bei der Lektüre dieses Buches wahnsinnig viel brauchbares gelernt habe, aber es war auf jeden Fall eine sehr lustige Lektüre. Am amüsantesten daran ist fast, mit welcher Akribie und Begeisterung sich der Autor an die Beantwortung der absurden Fragen macht. Ich konnte seinen Ausführungen nicht immer folgen, obwohl das Buch sich prinzipiell schon auch an Laien richtet, aber von zwei oder drei Antworten abgesehen, bei denen ich völlig ausgestiegen bin, habe ich das meiste doch weitgehend verstanden. Randall Munroe ist zweifellos sehr darum bemüht, die Antworten für jeden verständlich zu machen, aber manchmal ist doch etwas mehr Vorwissen gefragt als ich es mitgebracht habe.
Aber auch, wenn man zwischendurch einmal den Faden verliert, helfen der humorvolle Stil des Autors und die witzigen Zeichnungen darüber hinweg. Der besagte Humor ist übrigens meistens sehr nerdig und manchmal etwas zu albern, aber ich hatte alles in allem doch einen großen Spaß beim Lesen.
Ein umfangreiches Quellenverzeichnis am Ende mit Literaturangaben zu jeder Frage rundet das Buch ab und ermöglicht es besonders Interessierten, sich selbst näher in die Materie einzulesen.
Ein besonderes Highlight war für mich schließlich die Rubrik Seltsame (und beunruhigende) Fragen aus dem „What If?“-Posteingang, die Munroe gar nicht erst beantwortet (nur teilweise mit einem Comic schmückt), aber die für sich alleine bereits witzig waren. Eine Kostprobe gefällig? „Was wäre, wenn alle Leute in Großbritannien zur selben Küstenseite gehen und zu paddeln beginnen – können sie die Insel dann vom Fleck bewegen?“
Oder auch:
Dieses Buch hat mir einige sehr kurzweilige Lesestunden verschafft und mir vielleicht auch das eine oder andere (nutzlose) Wissen mitgegeben. Sollte ich einmal vorhaben, mit Legosteinen eine Verkehrsverbindung zwischen London und New York zu schaffen, wüsste ich jetzt zumindest, wie ich anfangen sollte.
Hehe, das Buch bekommt mein Schwager zu Weihnachten. Da bin ich schon mal erleichtert, dass es scheinbar gut ist 🙂 Würde ich auch gern lesen, wenn ich das jetzt höre.
Dann wünsch ich deinem Schwager viel Spaß damit! 🙂
Ich finde bei derartigen Büchern immer faszinierend, welche Fragen man sich selber nie stellt, andere Leute aber anscheinend auf die Idee kommen. Und zwischendurch mal was (nicht soooooo ganz sinnvoll) Lustiges ist ja auch okay. Sowas hab ich immer gerne mal im Hinterkopf als Mitbringsel für Leute, deren Lesegeschmack man nicht so wirklich einordnen kann.
Mein Vater hat das Buch letztes Jahr zu Weihnachten bekommen und war auch sehr angetan. 😀