Hier ist es nun schon wieder eine Woche lang verdächtig still gewesen und das liegt daran, dass ich kurz nach meiner Rückkehr vom Urlaub in Großbritannien zu einer Dienstreise nach Norwegen aufgebrochen bin: Ich war vergangene Woche von Dienstag bis Donnerstag bei einer Konferenz in Bergen und bin dann nach Oslo weitergefahren, wo ich in einigen sehr interessanten Bibliotheken war und auch noch ein bisschen Sightseeing angehängt habe.
Wer es noch nicht weiß: Ich liebe Oslo abgöttisch. 2005 habe ich dort ein Semester lang studiert und vermisse die Stadt seitdem sehr. 2010 war ich im Mai für ein paar Tage dort (damals vor allem zwecks Recherchen für meine Doktorarbeit); sonst war ich aber leider in den letzten Jahren nie in Norwegen. Oslo zu besuchen war daher ein bisschen die Büchse der Pandora zu öffnen – und natürlich waren die zwei Tage dort viel zu kurz. Ich habe einige meiner früheren Lieblingsorte aufgesucht und so schön das auch war, hat das die Sehnsucht eher noch vergrößert.
Ich werde in den nächsten Wochen ein paar Eindrücke aus Bergen und Oslo sowie die noch fehlenden Impressionen aus Hay-on-Wye immer wieder mal dazwischenstreuen, damit das hier nicht gänzlich zum Reiseblog wird. 😉
Was ich euch aber jetzt schon zeigen kann, sind meine SuB-Zugänge – jaaa, noch mehr Lesestoff, aber diesmal sind es etwas andere Bücher:
Ihr seht vielleicht schon, dass es sich dabei in erster Linie um Ausstellungskataloge handelt. Hansesatic Sites, Routes and Monuments habe ich im hanseatischen Museum in Bergen gekauft und es ist eher ein Nachschlagewerk als zusammenhängende Lektüre, da darin alle bisher bekannten Hansestädte und -kontore aufgelistet und beschrieben werden.
The Viking Invader beschreibt die Wikingerzeit im Stil einer reißerischen Zeitung. Mir ist das Heft schon in Roskilde aufgefallen, aber obwohl ich die Idee so witzig fand, habe ich es nicht gekauft. Das habe ich später bereut und deshalb habe ich in Oslo den Museumsshop im Vikingskipshuset aufgesucht – und bin prompt fündig geworden.
Arctic Pioneers – The Voyage of the Belgica 1897-99 und Roald Amundsen and the Exploration of the Northwest Passage habe ich in meinem Lieblingsmuseum, dem Fram-Museum, entdeckt, da es dort einen Abverkauf von Ausstellungskatalogen gab. Die Kataloge waren unschlagbar günstig und es hätte noch einige gegeben, die mich sehr interessiert hätten, aber da ich nur mit Handgepäck unterwegs war, musste ich mich sehr zurückhalten. Ja, ich und meine Obsession mit Polarforschung. „Arctic Pioneers“ habe ich übrigens schon gelesen und fand es sehr interessant.
Apropos schon gelesen: Ich habe in Norwegen auch schon den ersten meiner walisischen Neuzugänge ausgelesen und zwar The Lie Tree von Frances Hardinge, das mir sehr gut gefallen hat.
Winterkatze veranstaltet heute wieder einen sommerlichen Lese-Sonntag und ich habe überlegt, ob ich mich nach meiner Rückkehr noch anschließe, aber da ich bereits um vier Uhr in der Früh für meinen Flug aufstehen musste, bin ich ziemlich müde und muss mich etwas aktiver beschäftigen als mit Lesen – sonst schlafe ich wohl schlichtweg ein.
Ich wünsche aber allen, die teilnehmen, schöne Lesestunden!
"Hanseatic Sites, Routes and Monuments" klingt faszinierend, den Titel hätte ich auch mitgenommen. Ich finde Hansestädte interessant, seitdem ich vor vielen Jahren darüber gestolpert bin, dass Lemgo mal eine Hansestadt war. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich Hansestädte doch eher an der Küste angesiedelt und war davon ausgegangen, dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit größer und "prächtiger" sein müssten als das kleine Lemgo. 😉
Bei so viel Sehnsucht nach Oslo geht wohl der Urlaub im kommenden Jahr in diese Region, oder? 🙂
Ich finde Hansestädte auch sehr interessant, weiß aber recht wenig darüber – das ist gerade einen Tick nach den Epochen, in denen ich mich gut auskenne.
Nach den ganzen Flugreisen dieses Jahr habe ich das Gefühl, dass ich nächstes Jahr ein näheres, per Zug erreichbares Ziel brauche. Nicht nur, weil ich eigentlich nicht gern fliege, sondern auch, weil mein ökologisches Gewissen schon sehr protestiert. Aber irgendwann in den nächsten Jahren passt es hoffentlich dann auch mal wieder mit einem längeren Aufenthalt in Oslo.
So viele private Reisen waren doch nicht darunter, oder? Und berufliche Reisen fallen unter "höhere Gewalt" – schließlich wird kein Arbeitgeber es akzeptieren, wenn du dich mit Zug und Fähre auf so eine lange Fahrt begibst.
Zwei berufliche, zwei private. Und zumindest Amsterdam wär schon auch problemlos mit dem Nachtzug zu erreichen gewesen – aber ja, "höhere Gewalt". Beruhigt mein Gewissen aber trotzdem nur teilweise. 😉