Mirjam Mous – Boy 7
Boy 7 ist ein Roman, den man wohl gut auch lesefaulen Jugendlichen in die Hand drücken kann: Er ist spannend, rasant, voller Rätsel und liest sich ungemein leicht. Es geht darin um einen Jungen, der in einer heißen Grasebene aufwacht und keine Ahnung hat, wer er ist und wie er hierher gekommen ist. Bei sich hat er ein Handy, auf dem er sich selbst eine Nachricht hinterlassen hat: „Was auch passiert, ruf auf keinen Fall die
Polizei.“
Polizei.“
Es folgt ein Verwirrspiel, in das ein mysteriöses Mädchen, ein Schlüssel und ein geheimes Sperrgebiet involviert sind. Nach und nach erfährt man, wer Boy 7 ist und was es mit allem auf sich hat. Man darf die Auflösung nicht zu sehr im Hinblick auf Realismus hinterfragen, aber es fügt sich alles ohne Logiklöcher ineinander und so bekommt man doch eine befriedigende Lösung. Die Figuren sind nicht sehr komplex, aber doch stimmig gezeichnet.
„Boy 7“ ist kein Buch, das besonders in die Tiefe geht oder lange im Gedächtnis bleibt, aber es war immerhin eine sehr spannende und kurzweilige Lektüre.
Carlos Ruiz Zafón – Das Labrinth der Lichter
„Das Labyrinth der Lichter“ ist der abschließende Band rund um den Friedhof der Vergessenen Bücher. Man erfährt, wie es mit Daniel und Fermín nach „Der Gefangene des Himmels“ weitergeht, erhält neue Hintergründe zu einer Reihe von Figuren und bekommt mit Alicia Gris, die für die Geheimpolizei arbeitet und den verschwundenen Minister Mauricio Valls aufspüren soll, auch eine ganz neue Perspektive dazu.
Ich habe den Roman spannend gefunden und mochte die ganzen Verwicklungen und Verwirrungen, die sich darin ergeben, habe aber auch ein paar größere Kritikpunkte. Einer davon ist Alicia, der alle Männer zu Füßen liegen (und zwar vom Kleinkind bis zum glücklich verheirateten Ehemann wirklich alle). Auch sonst lieben fast alle Alicia und würden sich jederzeit für sie aufopfern – und wenn ihre Schroffheit und Verschlossenheit dann sowohl für Leser als auch Nebenfiguren mal zu nervig wird, leidet sie unendlich (aber mit größter Tapferkeit) unter einer alten Verletzung, sodass einem das Mitleid nahezu aufgezwungen wird. Ich war auch kein großer Fan des ewigen Epilogs und hätte mir gewünscht, der Roman hätte bei einem der zahlreichen Enden vorher aufgehört, zumal er ohnehin sehr lang und stellenweise auch etwas langatmig ist.
Alles in allem eine fesselnde Lektüre, die sehr schonungslos die Zeit des Franco-Regimes in Barcelona schildert und die Fäden der vorherigen Bände miteinander verknüpft, aber so ganz wollte der Funke leider nicht überspringen.
Ich habe den Roman spannend gefunden und mochte die ganzen Verwicklungen und Verwirrungen, die sich darin ergeben, habe aber auch ein paar größere Kritikpunkte. Einer davon ist Alicia, der alle Männer zu Füßen liegen (und zwar vom Kleinkind bis zum glücklich verheirateten Ehemann wirklich alle). Auch sonst lieben fast alle Alicia und würden sich jederzeit für sie aufopfern – und wenn ihre Schroffheit und Verschlossenheit dann sowohl für Leser als auch Nebenfiguren mal zu nervig wird, leidet sie unendlich (aber mit größter Tapferkeit) unter einer alten Verletzung, sodass einem das Mitleid nahezu aufgezwungen wird. Ich war auch kein großer Fan des ewigen Epilogs und hätte mir gewünscht, der Roman hätte bei einem der zahlreichen Enden vorher aufgehört, zumal er ohnehin sehr lang und stellenweise auch etwas langatmig ist.
Alles in allem eine fesselnde Lektüre, die sehr schonungslos die Zeit des Franco-Regimes in Barcelona schildert und die Fäden der vorherigen Bände miteinander verknüpft, aber so ganz wollte der Funke leider nicht überspringen.
T.C. Boyle – Die Terranauten
In den neunziger Jahren wurde mit Biosphere 2 ein Kuppelbau errichtet, um zu beweisen, dass in einem eigenständigen, geschlossenen ökologischen System Leben langfristig möglich ist. An diesem Experiment orientiert sich T.C. Boyle mit seiner „Ecosphere 2“, in der acht Wissenschaftlicher zwei Jahre lang leben sollen. Aus der Sicht von drei Personen – Dawn, Linda und Ramsay – wird das Leben in E2 sowohl von innen als auch von außen geschildert.
Dabei gerät das Experiment immer mehr zu einer medialen Show, bei der Beziehungsdramen, Einschaltquoten und PR bald wichtiger sind als das eigentliche Ziel. Damit wirft Boyle einen sehr zynischen und vermutlich auch zutreffenden Blick auf unsere Mediengesellschaft und auf Reality Shows. Ich hätte mir aber gewünscht, mehr über die wissenschaftlichen Aspekte von E2 und das Leben unter der Glaskuppel zu lesen. In der ersten Hälfte des Buches spielt das noch etwas mehr eine Rolle, aber dann ist mir der Roman zu sehr in Richtung Liebesgeplänkel abgedriftet. Schade, dass es abseits von diesem auch recht wenig um die Gruppendynamik zwischen den acht Versuchskaninchen im allgemeinen geht.
„Die Terranauten“ ist ein interessanter Roman, der nicht mit schwarzem Humor und Medienkritik spart, sich letztendlich aber zu sehr in seinen Beziehungsdramen verliert. Ich habe ihn durchaus gern gelesen, hätte mir aber einen etwas anderen Fokus gewünscht.
Huhu! Tatsächlich weiß ich von "Boy 7" gar nichts mehr. Also zumindest das Ende und die Auflösung weiß ich nicht mehr. Nur noch, wie der "Boy" in der Pampa aufwacht und dann in irgend so einem Hotel (?) unterkommt. Und in irgendeine Lagerhalle fährt. Ja, das ist eigentlich alles, was bei mir hängengeblieben ist 😀
Der vierte Band der Barcelona-Reihe hat mich leider nicht so mitgerissen. Überhaupt war diese vierte Geschichte für mich so ein Nebenbei-Gelese; auch da ist eigentlich fast nichts in meinem Kopf hängengeblieben. Ich fand es stellenweise sehr langatmig und wenig spannend. Nicht zu vergleichen mit "Der Schatten des Windes", was wohl auf immer und ewig eins meiner Lieblingsbücher bleiben wird. Als Abschluss für die Reihe hätte ich mir eher nochmal so einen richtigen Knaller gewünscht, der einen begeistert zurücklässt…