Diesen Tag, der Gelegenheit bietet, einen leserischen Rückblick auf die erste Hälfte des Jahres zu werfen, habe ich mir von Elena mitgenommen.
1. Best book you’ve read so far in 2017
Schwierig. Ich hatte dieses Jahr schon einige sehr gute Bücher, die ich begeistert verschlungen habe, aber es sticht nicht ein einzelnes klar heraus. Am schwersten aus der Hand legen konnte ich aber Der große Trip von Cheryl Strayed. Ich fand diesen Erfahrungsbericht fesselnd, berührend und auch sprachlich sehr gut.
2. Best sequel you’ve read so far in 2017
Das wäre in diesem Fall ein Re-Read und zwar Harry Potter and the Deathly-Hallows. Ich mag den Abschlussband der Harry Potter-Reihe sehr gern und finde ihn auch deutlich stärker als die beiden vorhergehenden Bände.
3. New release you haven’t read yet, but want to
Ihr wisst ja, ich habe manchmal eine etwas andere Definition von „Neuerscheinung“. Bei dieser Frage fiel mir nämlich als erstes Children of Earth and Sky von Guy Gavriel Kay ein – das allerdings schon im Mai 2016 erschienen ist. Aber in meinem Kopf ist das immer noch „das neue Buch von Kay, das ich gleich lesen muss“. Weshalb ich es bisher noch nicht getan habe? Weil sich darin angeblich Anklänge an „The Sarantine Mosaic“ finden und ich daher zuerst das gerne noch einmal lesen möchte.
4. Most anticipated release for the second half of the year
Auweh, ich verfolge nur selten mit, was in Zukunft erscheinen wird, wenn ich nicht gerade auf eine Fortsetzung einer Reihe warte. Da wohl weder von George R.R. Martin noch von Patrick Rothfuss dieses Jahr noch etwas zu erwarten ist, muss ich hier passen …
5. Biggest disappointment
Richtige Flops hatte ich dieses Jahr bislang kaum. Am wenigstens hat mir vielleicht Am Ende der Welt traf ich Noah von Irmgard Kramer gefallen, aber da ich bei diesem Buch keine hohen Erwartungen hatte, war auch die Enttäuschung nicht so groß. Anders bei Eisgesang von Kathleen Winter, das ich zwar nicht direkt schlecht fand, von dem ich aber viel mehr erwartet hätte.
6. Biggest surprise
Das wäre wohl The Rithmatist von Brandon Sanderson. Nachdem ich mit diesem Autor vorher kein Glück hatte, waren meine Erwartungen nicht allzu hoch, aber mir hat dieses Jugendbuch richtig gut gefallen. Sympathische Figuren, ein interessantes Magiesystem und dazu noch ein spannender Kriminalfall!
7. Favourite new author (debut or new to you)
Ich habe in diesem Jahr sehr viel von Autorinnen und Autoren gelesen, die ich bereits kannte. Sehr gefallen hat mir aber das Debüt von Isabel Bogdan: Der Pfau. Ich werde in Zukunft sicher nach weiteren Romanen der Autorin Ausschau halten.
8. Newest fictional crush
In der Hinsicht hatte meine Lektüre dieses Jahr bisher noch nicht viel für mich zu bieten. 😉 Guy Gavriel Kay trifft ja hier gern mal meinen Nerv, aber ausgerechnet bei „Im Schatten des Himmels“ war die Hauptfigur nicht so mein Fall. Am ehesten könnte ich hier noch Suhail aus „In the Labyrinth of Drakes“ von Marie Brennan nennen. Ich würde zwar nicht direkt von einem „Crush“ sprechen und so neu ist er genaugenommen auch nicht mehr, da Suhail bereits im Vorgängerband „Voyage of the Basilisk“ eingeführt wurde, aber auf jeden Fall ist er für mich ein sympathischer, interessanter Charakter, bei dem ich gut nachvollziehen kann, weshalb sich die Ich-Erzählerin in ihn verliebt.
9. Newest favourite character
Auch hier ist mir nicht gleich jemand eingefallen. Ganz entzückend und ungemein liebenswert fand ich Mae in Eine Geschichte der Zitrone von Jo Cotterill. Oder in meiner ganz aktuellen Lektüre „The Bell at Sealey Head“ von Patricia McKillip mochte ich Gwyneth sehr gern. Ich bin mir bei beiden aber nicht sicher, ob sie für mich zur Lieblingsfigur reichen.
10. Book that made you cry
Hier muss ich wieder auf einen Re-Read zurückgreifen: A Song for Arbonne von Guy Gavriel Kay hat mich – wie auch schon die Male zuvor – zum Weinen gebracht.
11. Book that made you happy
Die Wahrheit über Hänsel und Gretel von Hans Traxler. Was für ein witziges, intelligentes und originelles Buch! Mich hat es beim Lesen einfach glücklich gemacht, dass jemand so kreativ und überzeugend eine Wissenschaftsparodie verfasst und ich musste mir ständig vorstellen, was für einen diebischen Spaß der Autor bei der Sache gehabt haben muss.
12. Favourite book to film adaptation you saw this year
I Capture the Castle nach dem gleichnamigen Roman von Dodie Smith. Die Verfilmung ist wunderbar und auch sehr überzeugend besetzt. Fast genauso gut hat mir aber Die Mitte der Welt nach dem Jugendbuch von Andreas Steinhöfel gefallen. Die Verfilmung kann atmosphärisch für mich nicht mit dem Buch mithalten, aber es ist trotzdem ein sehr sehenswerter Film mit einem äußerst beeindruckenden Louis Hofmann als Phil.
13. Favourite review you’ve written this year
Ach herrje, diese Frage könnt ihr vielleicht besser für mich beantworten. Am leichtesten von der Hand gegangen ist mir vielleicht die Rezension zu Die Wahrheit über Hänsel und Gretel von Hans Traxler.
14. Most beautiful book you’ve bought (or received) so far this year
Ich mag die Aufmachung von Cox oder Der Lauf der Zeit von Christoph Ransmayr sehr gern. Das Cover ist schlicht, aber die schimmernden chinesischen Schriftzeichen und die leicht erhabene Schrift machen sehr viel her. Ich finde auch die Farbkombination sehr edel.
15. What books do you need to read by the end of the year
Ich würde bis zum Ende des Jahres gern alle Bücher von meinem SuB lesen, die sich dort bereits seit den Vorjahren tummeln. Das wären 10 Stück und somit gut zu schaffen, aber ich mag mich da nun auch nicht unter Druck setzen.
Was ich aber auf jeden Fall dieses Jahr noch lesen möchte, sind die weiteren Bände der Raven Boys-Reihe von Maggie Stiefvater. Es würde sonst nicht sehr viel bringen, dass ich extra meine Erinnerung an den ersten Band auffrische, wenn ich dann erst recht nicht zeitnah weiterlese.
Und wie sieht eure Bilanz der ersten Jahreshälfte aus? Möchtet ihr euch vielleicht auch den Tag mitnehmen?
Habe mir deine Antworten durchgelesen, sehr spannend 🙂
Ich mag immer die Rezensionen besonders, die zu Büchern sind, welche ich schon gelesen habe. Da bin ich immer ganz neugierig, was du so denkst.
Das ist bei mir auch so – Rezensionen zu Büchern, die ich schon kenne, finde ich besonders interessant zu lesen.
Das ist ja mal ein toller Tag. Vor allem so schön übersichtlich. Ich habe nämlich auch schon überlegt, ob ich einen Halbjahres-Rückblick mache oder nicht, habe mich aber dagegen entschieden, weil es bei mir ja auch mehrere Beiträge zu meinen gelesenen Büchern gibt.
Und wieder einmal muss ich sagen "Arbonne muss ich wohl ganz unbedingt noch lesen!" Im Oktober erscheint übrigens ein weiteres Buch von Kay. Angesiedelt in der Welt, in der auch "Im Schatten des Himmels" spielt.
Liebe Grüße
Nanni
Ich finde den Tag auch sehr übersichtlich für so einen Rückblick. Da ich sonst wenig auf gelesene Bücher zurückblicke (außer halt in Rezensionen) war der für mich eine ganz gute Gelegenheit.
Auf "River of Stars" bin ich zwar schon aufmerksam geworden, als der Roman auf Englisch erschienen ist, aber jetzt hat auf jeden Fall erst mal "Children of Earth and Sky" Vorrang.
Ich grüble auch schon über Antworten zu diesem Tag, und mir ist auch "Cox" als eines der schönsten Bücher, die ich gekauft habe, eingefallen 🙂 In der Online-Vorschau sieht es gar nicht so besonders aus, aber im Buchladen ist mir die Aufmachung sofort aufgefallen.
Ich finde, es ist auch sehr schwer, das Cover von "Cox" adäquat auf Foto zu bannen. Hast du vorher schon was von Ransmayr gelesen oder ist das dann dein erstes Buch von ihm?
Das ist das erste, obwohl mich mehrere interessieren, zum Beispiel "Atlas eines ängstlichen Mannes" oder "Die Schrecken des Eises und der Finsternis".
Ja, man muss das Buch wohl sehen… Hätte mir die Optik nicht so gefallen, hätte ich ganz bestimmt auf ein Taschenbuch gewartet – das Hardcover fand ich durchaus teuer.
"Die Schrecken des Eises und der Finsternis" ist ein sehr interessantes Buch. "Atlas eines ängstlichen Mannes" ist das einzige Buch von Ransmayr, das ich nicht zu Ende gelesen habe – aber nicht unbedingt, weil ich es so schlecht fand. Ich hatte es aus der Bücherei ausgeliehen, hatte nicht wirklich Zeit dafür, habe es halb gelesen wieder zurückgegeben … und bei so einer Sammlung aus mehreren Erzählungen treibt einen die Frage, wie es weitergeht, nicht so sehr zum Buch zurück. Aber vielleicht leihe ich es mir irgendwann nochmal aus und lese auch den Rest.
Umfangreichere Bücher leihe ich höchstens zum Anlesen aus – weil ich so viel parallel lese, schaffe ich die grundsätzlich nicht in der Frist und kaufe sie mir deshalb lieber gleich *g*
Hast du darüber hinaus noch Empfehlungen? Welches seiner Bücher hat dir am besten gefallen?
Am besten gefallen hat mir "Die letzte Welt", wobei ich das Buch als Jugendliche mit Latein- und vor allem Ovid-Begeisterung entdeckt habe. Die Metamorphosen-Anklänge haben daher natürlich damals ganz meinen Nerv getroffen.
Ich mochte auch "Morbus Kitahara" (das ich aber auch vor Ewigkeiten gelesen habe) und "Der fliegende Berg" sehr gern. Beide Bücher habe ich als leichter zugänglich empfunden als "Die letzte Welt", aber zugleich als nicht ganz so interessant.
Danke! Die Titel behalte ich gleich mal mit im Hinterkopf 🙂
Der Tag eignet sich super für einen Rückblick – den nehme ich doch gleich mal mit.
Und nutze die Gelegenheit, mich nach langjährigem stillem Mitlesen zu erkennen zu geben – ich lese deine Texte sehr gern!
Viele Grüße,
lafrancoallemande
Hallo lafrancoallemande!
Freut mich, dass du dich nach langem stillen Mitlesen zu Wort meldest. Das gab mir doch auch gleich die Gelegenheit, deinen schönen Blog zu entdecken (und nun fühle ich mich fast inspiriert, auch eine Liebeserklärung an Buffy zu schreiben).
Oh, unbedingt! Dein Blick auf Buffy würde mich auf jeden Fall interessieren – eine Leserin hättest du für einen entsprechenden Beitrag schon mal sicher.
Bei deiner Antwort auf die vierte Frage musste ich schon schmunzeln 😉
Ich bin so froh, dass du mir Ein Lied für Arbonne empfohlen hattest – zwar habe ich es noch nicht gelesen, aber es liegt auf meinem "Kann es kaum erwarten"-Stapel und deine Antwort oben macht mich hibbelig, das Buch endlich zu lesen. Die Idee klingt einfach so toll.
Tja … vielleicht sollte ich mir inzwischen schon gar keine Hoffnungen mehr machen …
Ich bin sehr gespannt, was du von Arbonne halten wirst. Ich bin ja auch immer etwas nervös, wenn ich ein Buch weiterempfehle, das ich selbst schon seit Jahren so gern mag, weil ich Angst habe, dass andere dann gar nichts damit anfangen können.
Das kenne ich auch von mir. Ich habe mich tatsächlich schon dabei erwischt, dass ich nach einer Empfehlung mit einer Folgebemerkung versucht habe, meine Begeisterung herunterzuspielen. Danach kam ich mir total doof vor, weil ich eigentlich davon überzeugt war, dass das Buch ein guter Tipp ist.
Was ich sagen will: Falls es mir nicht gefallen sollte (und die Chancen dafür stehen sehr schlecht), gebe ich natürlich nicht dir die Schuld, und bitte mach immer weiter den dem Bücherempfehlen 🙂
Und ich werde dir auf jeden Fall bescheid geben, wenn ich das Buch gelesen habe!
Dabei hab ich mich auch schon öfter mal erwischt! Schon irgendwie verrückt, oder? Dass man sich nach einer Empfehlung so verantwortlich für das Leseerlebnis einer anderen Person fühlt.
Was meint ihr, wie froh ich war, als Neyasha doch mal ein Buch von Sanderson gefiel ?