Martin Thomas Pesl – Das Buch der Schurken
Pesl stellt in diesem Buch amüsant und kurzweilig 100 Fieslinge der Literatur vor – von klassischen Bösen und Monstern wie Sauron und Grendel bis hin zu eher unbekannten wie etwa
Alles in allem ist das Buch ein nettes kleines Nachschlagewerk über Schurken der Literatur, das oft Lust darauf macht, dieses oder jenes darin erwähnte Werk auch tatsächlich mal zu lesen. Schade nur, dass die Beschreibungen sehr an der Oberfläche bleiben und mitunter etwas konfus wirken.
Alastair Bonnett – Die seltsamsten Orte der Welt
Alastair Bonnett, Professor für Sozialgeografie an der Universität Newcastle upon Tyne, beschreibt in diesem Buch eine Reihe von kuriosen Orten, die von verlassenen Ortschaften über seltsame Grenzverläufe bis hin zu schwimmenden Mülllandschaften oder Meeresplattformen reichen. So einige Orte hätte ich nicht einmal als solche wahrgenommen (etwa eine Verkehrsinsel), aber Bonnett beschreibt sehr gut, was für ihn das „Seltsame“ dieser Orte ausmacht. Dabei gehen die Texte teilweise auch in Richtung philosophische Betrachtungen, wenn der Autor über das Konzept eines Ortes oder einer Grenze und die damit verbundenen Identitätsstiftungen nachdenkt.
Dadurch regen die Beschreibungen auch immer wieder zum Denken (und Umdenken) an. Ich fand sie interessant geschrieben, stellenweise aber auch etwas zäh zu lesen. Vielleicht liegt es in der Natur eines solchen Buches, dass man nicht mit allen Orten gleichermaßen etwas anfangen kann, aber während ich manche Kapitel sehr faszinierend fand, haben mich andere etwas gelangweilt. Dennoch ein lesenswertes Buch, das nicht nur Kuriositäten vorstellt, von denen man vermutlich noch nie gehört hat, sondern auch den Blick für Orte öffnet, die man bisher eher ignoriert hat. Ich hätte mir in dem Buch nur ein paar mehr Abbildungen gewünscht (es gibt immer nur eine Illustration zu Beginn eines jeden größeren Abschnittes) – so habe ich die Lektüre immer wieder unterbrochen, um im Internet nach Bildern zu suchen.
Robert Macfarlane – Karte der Wildnis
Es ist passend, dieses Buch in einem Beitrag mit den „seltsamsten Orten der Welt“ vorzustellen, da „Karte der Wildnis“ in einigen Aspekten sehr ähnlich ist. Robert Macfarlane versucht darin, ursprüngliche und naturbelassene Orte in Großbritannien aufzuspüren. Er unternimmt dreizehn kleine Expeditionen von einem kleinen Buchenhain bei Cambridge über die walisische Küste bis hin zu Rannoch Moor in Schottland.
Ich fand das Buch sehr interessant zu lesen und es hat in mir auch die Sehnsucht geweckt, ebenfalls solche wilden Orte zu erkunden. Leider sind mir manche Gegenden trotz allem sehr fern geblieben
„Die seltsamsten Orte der Welt“ habe ich hier zu Hause schon liegen, wobei es mich beim Reinblättern nicht so sehr gereizt hat. Irgendwie hatte ich gerade bei einem solchen Buch auch mehr Bilder und Illustrationen erwartet. Mal gucken, wie es mir dann letztendlich gefällt.
LG, Tine
Das Buch hätte in der Tat mehr Bilder vertragen – ich finde bei solchen Büchern ist es immer etwas verschenktes Potential, wenn nur wenige Abbildungen enthalten sind. Ich hoffe, dass du dennoch deine Freude mit dem Buch hast. Und auch, wenn du vielleicht nicht alles lesen magst, lohnen sich zumindest einige Kapitel sehr.